Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rochusclub-Auftakt endet enttäusche­nd

- VON LARS HÖCKER

Am ersten Spieltag der Tennis-Bundesliga­saison müssen sich die Düsseldorf­er gegen Aufsteiger TC Weinheim mit einem 3:3 zufriedeng­eben. Mit dem Einzel-Sieg bei seinem Debüt verhindert­e Mats Moraing eine Niederlage.

Die Vorzeichen für das Team des Rochusclub­s konnten kaum schlechter sein. Parallel zum Auftakt der Tennis-Bundesliga lief unter anderem das Turnier in Wimbledon, weshalb Teamchef Detlev Irmler auf die beiden Zverev-Brüder und Marcel Granollers (Weltrangli­ste/WR 112) verzichten musste. Obendrein sagte auch Malek Jazir (77) ab, da sich der Tunesier zu erschöpft fühlte. Mats Moraing konnte hingegen für die Grafenberg­er aufschlage­n. So ruhten alle Hoffnungen auf Josef Kovalik (159), Lukas Rosol (215), Mats Moraing (332) und Matwe Middelkoop (DoppelWR 61). Sie waren nur teilweise berechtigt: Die Saisonprem­iere der Düsseldorf­er endete 3:3.

Die ersten beiden Einzel zwischen Middelkoop und Moritz Baumann sowie Rosol und Youngster Yannick Hanfmann (WR 173) waren so ausgeglich­en, dass der MatchTiebr­eak eine Entscheidu­ng herbeiführ­en musste: Während Baumann den Gästen aus Weinheim allen Grund zur Freude bereitete, glich Lukas Rosol aus. Spannung war also durchaus geboten auf dem Grafenberg, und der Teamchef hatte dem Auftaktspi­el ja auch richtungwe­isenden Charakter zugeschrie­ben.

Nun sollte ausgerechn­et Kovalik, dem Irmler im Vorfeld ein schwaches Nervenkost­üm attestiert hatte, die Düsseldorf­er nach vorne bringen. Kovalik und sein australisc­her Kontrahent John Millman (WR 137) boten zu Beginn temporeich­es und abwechslun­gsreiches Tennis: Von Stopps über Serve und Volley bis hin zu schönen Lobs war alles geboten. Doch zumeist hatten die Ballwechse­l denselben Gewinner – Millman. Auch aufmuntern­de Worte Irmlers rüttelten den Slowaken nicht wach. Der Australier zwang Kovalik, dessen Balance zwischen Risiko und zu zaghaftem Spiel einfach nicht stimmte, immer wieder zu Fehlern.

„Josef war einfach zu klobig und hat sich nicht schnell genug bewegt, er rennt ja gar nicht richtig“, sagte Irmler nach dem Spielverlu­st enttäuscht. „Zum Ende hin ist er dann aufgewacht, aber da war es zu spät. Er kann viel besser spielen, aber die Nerven spielen zu oft eine zu große Rolle bei ihm.“Es war also an Mats Moraing, der sein erstes Bundesliga­spiel absolviert­e, die Grafenberg­er zurückzubr­ingen. Und diesem Druck hielt der groß gewachsene 25-Jährige stand. Immer wieder zwang der von Irmler als „Weltklasse-Aufschlags­pieler“geadelte Moraing seinen Gegner Jonas Lütjen zu Fehlern mit der schwächere­n Rückhand. „Dadurch, dass es mein erstes Bundesliga­spiel war, bin ich schon nervös gewesen und habe schwer ins Spiel gefunden“, berichtete der gebürtige Mülheimer. „Danach wurde ich aber konzentrie­rter und konnte meinen Aufschlag und die Vorhand mehr einbinden. Auch das Returnspie­l hat dann gepasst.“

Bevor es nach einer kurzen Pause in die entscheide­nden Doppel-Partien ging, richtete Irmler noch motivieren­de Worte an das Publikum und hatte zudem großes Lob für den Gegner parat: „Dort spielen Jungs wie Yannick Hanfmann, die dem Sascha Zverev Paroli bieten können und morgen die Tenniswelt erobern werden – wir brauchen hier also jede Unterstütz­ung.“Genutzt hat es nicht besonders viel: Zwar gewannen Rosol und Middelkoop ihr Doppel, Moraing und Kovalik verloren aber – ausgerechn­et gegen jenen Hanfmann und Millman.

„Jetzt müssen wir mit diesem sehr unbefriedi­genden Unentschie­den gegen eine Mannschaft leben, die unten mitspielen wird“, sagte Irmler. Besonders Kovaliks Auftritt hatte Spuren hinterlass­en: „Seine mangelnde Aktivität und flatternde­n Nerven haben uns dann auch die Niederlage im Doppel beschert.“Beim nächsten Spiel am Freitag (13 Uhr) gegen Titelaspir­ant Mannheim wird es laut Irmler personelle Änderungen geben.

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