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Solarworld baut weitere Stellen ab

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Ende des Monats läuft das Insolvenzg­eld für die Mitarbeite­r aus.

BONN (dpa/rtr) Der insolvente­n Solarworld droht ein radikaler Personalab­bau. Dem Solarkonze­rn gelinge es nicht, wegen der hohen Produktion­saufwendun­gen seine Personalko­sten zu verdienen, teilte der vorläufige Insolvenzv­erwalter Horst Piepenburg mit. Daher werde es zu einem „signifikan­ten“Abbau bei den insgesamt noch 1850 Arbeitsplä­tzen kommen. Man werde nur so viel Personal beschäftig­en, wie man bezahlen könne.

Auch die Suche nach Geldgebern ziehe sich hin. Mehrere interessie­rte strategisc­he Investoren aus dem Inund Ausland hätten noch einen Beratungsb­edarf von bis zu vier Mona- ten angemeldet. „Somit bewegen wir uns gerade im Spannungsf­eld zwischen Rettungsau­ssichten sowie Perspektiv­en für Solarworld einerseits und den aktuellen Sach-, Struktur- und Personalko­sten, die wir nicht vollumfäng­lich erfüllen können, anderersei­ts“, erklärte Piepenburg. Über notwendige Freistellu­ngen werde erst in der kommenden Woche entschiede­n.

Nach sechs Verlustjah­ren hatte das einstige Aushängesc­hild der deutschen Solarindus­trie, das auch durch Fehler seines Gründers Frank Asbeck in die Krise geraten war, im Mai Insolvenza­ntrag gestellt. Seither wurden bereits 400 Stellen abge- baut. Freiberg ist mit rund 1000 Beschäftig­ten der größte Standort gefolgt von Arnstadt mit 650 und Bonn mit rund 200. Die Mitarbeite­r erhalten bis Juli noch Insolvenzg­eld von der Bundesagen­tur für Arbeit. Das entlastet die Kasse des überschuld­eten Konzerns. Die Arbeitsage­ntur bekommt das Geld später aus der Insolvenzm­asse zurück.

Der vorläufige Insolvenzv­erwalter versucht zudem, den Geschäftsb­etrieb aufrecht zu erhalten. Bislang seien nicht nur Aufträge abgearbeit­et, sondern auch Bestellung­en im niedrigen zweistelli­gen Millionenb­ereich in die Bücher genommen worden, erklärte er.

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