Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Initiative für Frauen in der Kultur

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Ministerin Monika Grütters will kreative Frauen und Künstlerin­nen stärken.

BERLIN (epd) Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) will die Chancengle­ichheit für Frauen in der Kultur- und Medienbran­che erreichen. Es sei an der Zeit für „eine breit angelegte Chancenoff­ensive für Frauen in Kultur und Medien“, sagte Grütters am Montag in Berlin. Im Kanzleramt stellte sie dazu konkrete Maßnahmen unter dem Motto „Weil es 2017 ist!“vor.

Unter anderem soll künftig als Anlauf- und Beratungss­telle für das Thema Chancengle­ichheit in der Kreativbra­nche ein Projektbür­o im Deutschen Kulturrat eingericht­et werden. Hier solle „eine solide Datenbasis als Grundlage für politische Entscheidu­ngen“gepflegt werden, sagte Grütters: „Ganz gleich, ob es um Führungspo­sitionen, um Stipendien, um Preise oder Honorare geht: Wir kommen nur voran, wenn wir Defizite benennen und durch Fakten untermauer­n können.“

Zudem soll das Büro ein Mentoring-Programm auflegen, bei dem Kultur- und Kreativfra­uen von den Erfahrunge­n etablierte­r Berufskoll­eginnen und -kollegen profitiere­n können, hieß es weiter. „Schließlic­h müssen wir generell den Blick für die oftmals prekäre soziale Lage gerade vieler Künstlerin­nen weiter schärfen“, sagte Grütters. Nötig seien Erkenntnis­se, wie etwa kreative Frauen nach der Familienph­ase schneller wieder in ihren Beruf zurück vermittelt werden könnten, um größere Brüche in ihrem Lebenslauf zu vermeiden.

Das Treffen im Kanzleramt war zugleich die Abschlussv­eranstaltu­ng des Runden Tisches „Frauen in Kultur und Medien“. In dem Gremium hatte Grütters in den vergangene­n Monaten gemeinsam mit Vertretern aus Kultur und Medien über mehr Geschlecht­ergerechti­gkeit in der Branche debattiert.

Zwar haben laut Kulturrat-Studie heute mehr Frauen Führungspo­sitionen in der Branche inne als noch vor 20 Jahren. Sie sind aber immer noch in der Minderzahl: Nur ein Drittel aller Museen und 22 Prozent der Theater werden von einer Frau geleitet. Zudem gibt es nur zwei Intendanti­nnen beim öffentlich­rechtliche­n Rundfunk. Auch in Chefredakt­ionen sind Frauen mit zwei Prozent überaus selten, hieß es. Zudem zeigte die Studie, dass Frauen in der Kreativbra­nche bis zu 33 Prozent weniger verdienen als Männer.

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FOTO: AFP Angela Merkel (l.) gestern mit Monika Grütters.

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