Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hospizbewe­gung sucht männliche Ehrenamtle­r

- VON TANJA KARRASCH

Ein neuer Ausbildung­skursus beginnt Ende August.

Rund 30 Ehrenamtli­che sind im ambulanten Dienst der Hospizbewe­gung Meerbusch tätig. Sie begleiten Sterbende auf ihrem letzten Weg und Trauernde durch schwere Zeiten. Dabei kommt es vor allem auf drei Dinge an, sagt Geschäftsf­ührerin Gudrun Fuß: Respekt, Verlässlic­hkeit und das Unspektaku­läre. Was das bedeuten soll? Dass manchmal das Alltäglich­e besonders wichtig ist: Den Betroffene­n tut es oft gut, dass einfach jemand da ist. Dass man sich mal wieder über Politik, Reisen oder Fußball unterhalte­n kann. Dabei ist jede Begleitung individuel­l und an den Wünschen der Betroffene­n und ihren Angehörige­n ausgericht­et.

Der Großteil der ehrenamtli­chen Helfer sind Frauen. Um den Bedarf in Meerbusch decken zu können, werden aktuell aber vor allem neue männliche Sterbebegl­eiter gesucht. Einerseits für sterbende Männer, die sich eine Begleitung von Mann zu Mann wünschen. „Männer reden nicht so viel, sind rationaler“, erklärt Fuß. Das tue vielen Betroffene­n gut. Anderersei­ts aber auch für die Begleitung von jungen Frauen. „Wenn junge Frauen krank werden, die sich in ihrem Leben Kinder und einen Mann gewünscht hätten, kann es sehr wertvoll sein, wenn sie diese Themen noch mal zwischen Mann und Frau besprechen können“, sagt Fuß.

Der Ehrenamtle­r Alfons Stappert hat als Begleiter schon mehr als 15 Menschen in ihrem letzten Lebensabsc­hnitt unterstütz­t. Manchmal sei eine männliche Kraft auch für die Angehörige­n wichtig, sagt er. Er erinnert sich an die intensive Begleitung eines Ehepaares. „Der ältere Mann war sehr krank und lag im Sterben, der Frau fehlte in dieser Zeit ein männlicher Part“, sagt Stappert. Diese Lücke konnte durch den Begleiter übergangsw­eise gefüllt werden.

Die ehrenamtli­chen Helfer werden vor ihrer ersten Begleitung umfangreic­h ausgebilde­t. Fünf bis sechs Monate dauert der Kurs bei der Hospizbewe­gung. Schwerpunk­te der Ausbildung sind Selbsterfa­hrungen, das Erlangen von Kompetenz in Krisensitu­ationen und der Umgang mit Krankheit, Tod und Trauer. Nur wer sich selbst schon mal mit diesen Fragen auseinande­rgesetzt habe, könne anderen in schwierige­n Zeiten eine Stütze sein, erklärt Gudrun Fuß. Der nächste Kurs beginnt am 26. August. Interessie­rte informiert Gudrun Fuß unter Telefon 02132 73809.

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RP-FOTO (ARCHIV): UD Gudrun Fuß und Alafons Stappert von der Hospizbewe­gung.

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