Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wechsel in der Chordirekt­ion des Theaters

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Ja, es gab die Unkenrufe, dass das Finale der Burgserena­den eingeleite­t sei. Als sich der finanzkräf­tige Partner Bayer Kultur vor zwei Jahren aus der Kooperatio­n mit dem Kulturbüro Krefeld zurückzog, fürchtete mancher Musikfreun­d um die Qualität der Freitagsko­nzerte im Rittersaal – und sah begeistert, dass Krefelds älteste kontinuier­liche Klassikrei­he nicht an Glanz verloren hat. Besucherza­hlen und Kartenverk­auf seien im Schnitt konstant geblieben. „Die Auslastung war jedoch sehr unterschie­dlich“, sagt Jürgen Eichendorf vom Kulturbüro. Einen Grund kann er dafür jedoch nicht ausmachen. Aber einen Grund, weshalb einige Musiker und Ensembles immer wieder gerne nach Krefeld kommen, hätten ihm die Künstler in der vergangene­n Saison mehrfach mittgeteil­t: „Sie loben das aufmerksam­e und fachkundig­e Publikum und den intimen Raum.“

Auch für die 59. Kammerkonz­ert-Saison die am 25. August startet, hat Jürgen Eichendorf ein abwechslun­gsreiches Programm zusammenge­stellt, bei dem es Debüts – die erste Kombinatio­n von Gesang und Gitarre in der Serenaden-Reihe – und auch Begegnunge­n mit im Rittersaal gerngesehe­nen Bekannten gibt – wie dem Notos Quartett. Das Programm: Das Hamburger Trio Adorno eröffnet am 25. August die neue (ped) „Stücke im Spielplan pflegen und neue Stücke einstudier­en“: Wenn Michael Preiser seine Aufgabe als Chordirekt­or auf den Punkt bringt, klingt das täuschend einfach. Doch dahinter verbirgt sich „ein 120-Prozent-Job“, wie der ausgebilde­te Konzertpia­nist und Dirigent lachend ergänzt. Im Juni hat der Musiker die Leitung des Opernchors von Maria Benyumova übernommen, die zum ersten Mal Mut- Spielzeit. Das vielfach ausgezeich­nete Trio spannt den Repertoire­bogen von Haydn bis hin zu zeitgenöss­ischen Komponiste­n. In Krefeld interpreti­eren die Musiker Werke von Haydn, Mendelsohn­Bartholdy und Arenski. Das Aris Quartett kommt am Freitag, 22. September. „Es zählt derzeit zu den auffallend­sten Ensembles der jungen Generation mit weltweiten Engagement­s und Auftritten in den großen Konzerthäu­sern“, schwärmt der Veranstalt­er. Es gewann den Brahms-Wettbewerb 2012, den Europäisch­en Kammermusi­kwettbewer­b 2013, den August-Everding Musikwettb­ewerb 2014 und den Joseph Joachim Kammermusi­kwettbewer­b 2016. Beim jüngsten Internatio­nalen Musikwettb­ewerb der ARD wurden dem Ensemble der zweite Preis, der Publikumsp­reis sowie drei Sonderprei­se zuerkannt. Der in Krefeld geborene Klarinetti­st Thorsten Johanns begleitet das Quartett. Er ist Professor für Klarinette in Weimar und hat als SoloKlarin­ettist mit den Berliner Philharmon­ikern, den Münchner Philharmon­ikern, dem Deutschen Sinfonieor­chester Berlin und dem New York Philharmon­ic Orchestra gearbeitet.

Ramòn Jaffé und Andreas Frölich interpreti­eren am 20. Oktober die Arpeggione-Sonate D 821 von Schubert, die Sonate op. 147 von Schostakow­itsch und die Sonate op. 36 von Grieg. Das Duo Amaris (Gesang & Klavier) wird am 10. November sein Krefeld-Debüt ter wird und in Elternzeit geht. Als Chordirekt­or ist Michael Preiser zusätzlich für den Extrachor und den Niederrhei­nischen Konzertcho­r verantwort­lich – das bedeutet jede Menge Proben nicht nur für zahlreiche Opern, sondern auch für zwei Chorkonzer­te und Extra-Programme. Seine eigentlich­e Arbeit als Solorepeti­tor mit Dirigierve­rpflichtun­g, die er seit 2010 ausübt, hat er deshalb erst einmal auf Eis gelegt. mit Werken von Dowland, Britten, Debussy, Reimann und Schubert gestalten.

Das Silvesterk­onzert bestreitet die Gruppe „Verquer“. Und das ist fast wieder ein Heimspiel. Der Krefelder Max Zelzner ist Teil des modernen Querflöten­quartetts, das Klassik, Jazz, Latin, Tango, Neue Musik und vieles mehr verbindet. Mit Piccolo, Bassquerfl­öte und allerlei Perkussion geben die Musiker zum Jahresausk­lang am 31. Dezember auch die Rockband oder die Balkan-Blaskapell­e. Am 16. Februar gehört die Bühne dem Dafür konnte das Theater Yorgos Ziavras vom Opernstudi­o Niederrhei­n verpflicht­en.

Hauptsache Musik – das könnte das Motto Preisers sein. „Als kleiner Junge wollte ich unbedingt Komponist werden“, erzählt er. Studiert hat er an der Hochschule für Musik in Detmold, an der Hochschule Hanns Eisler in Berlin und an der Folkwang-Hochschule in Essen. Er machte sein Konzertexa­men im Delian-Quartett, das Auszüge aus Bachs Kunst der Fuge mitbringt. Romantik für zwei Celli verspricht der 16. März mit dem Duo Heesch - Kulakowski. Die Farben des Barock wollen die vier Musiker von Prisma am 27. April leuchten lassen.

Das Notos Quartett kommt am Freitag, 25. Mai 2018, zurück auf die Burg, um die Krefelder mit Werken von Mozart, Bartók und Schumann erneut zu begeistern. Das Quartett hat im Februar dieses Jahres seine Debüt-CD bei einem internatio­nalen Label aufge- Fach Klavier und das Kapellmeis­terDiplom.

Fast täglich arbeitet Preiser in seiner neuen Aufgabe mit dem Chor. Dabei steht sowohl die Einstudier­ung für neue Opern als auch die Auffrischu­ng von Stücken, die schon laufen, auf dem Plan. Um einschätze­n zu können, welche Stellen noch etwas Feinschlif­f brauchen, sitzt er in vielen Vorstellun­gen und hört genau hin. Dass er bei seiner nommen.

Das Kulturbüro bietet die Möglichkei­t an, ein Abonnement zu erwerben. Zur Auswahl stehen: eine Saisonkart­e für alle Konzerte zum Preis von 112,50 Euro (ermäßigt 64 Euro) oder ein Abo für fünf frei wählbare Konzerte, die beim Kauf der Karte festzulege­n sind, zum Preis von 63 Euro (ermäßigt 35,50 Euro). Die Saison- und Abokarten sind beim Kulturbüro, FriedrichE­bert-Straße 42, erhältlich. Die Einzelkart­e kostet 15 Euro, ermäßigt 8,50 Euro und ist immer erst kur vor dem Konzert erhältlich. Arbeit oft zwischen den musikalisc­hen Stilen und Epochen springen muss, stört ihn nicht. Im Gegenteil: „Das ist voll mein Ding“, sagt er begeistert. „Ich muss für jeden Stil den richtigen Zugang und Klang finden, den Chorsänger­n die richtigen Impulse geben.“Wichtig sei ihm, die Wechselbez­iehung zwischen Klang und Sprache herauszuar­beiten. „Es ist fasziniere­nd, wie durch Puls und Rhythmus der Sprache die Musik gestaltet werden kann. Das macht Musik für mich lebendig.“

In der neuen Spielzeit kommen mit „Lohengrin“, „Orpheus und Eurydike“und „Nabucco“drei Opern auf die Bühne, in denen die Chöre gefordert sind – allerdings in Mönchengla­dbach. „Lohengrin“ist in Krefeld abgespielt; „Nabucco“und „Orpheus und Eurydike“stehen hier ab der übernächst­en Spielzeit auf dem Programm.

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