Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehrkampfd­uell im Waldstadio­n

- VON CHRISTOPH ZABKAR

In Rath messen sich die talentiert­esten Athleten Deutschlan­ds und der USA.

Der ehemalige deutsche Zehnkampf-Bundestrai­ner Claus Marek und Harry Mara, Coach des amerikanis­chen Leichtathl­etik-Teams, hatten eine Idee. Die Trainer der beiden stärksten Mehrkampf-Nationen wollten ihren hoffnungsv­ollen Athleten der „zweiten Reihe“(Platz 4-10) eine Plattform zum internatio­nalen Teamvergle­ich bieten. 1993 wurde diese Idee verwirklic­ht und der Thorpe-Cup ins Leben gerufen, benannt nach dem ersten Zehnkampf-Olympiasie­ger Jim Thorpe (1912). Seither treffen aber nicht nur die hochtalent­ierten deutschen und amerikanis­chen Zehnkämpfe­r, sondern seit 2006 auch die besonders begabten Siebenkämp­ferinnen der jeweiligen Nation zum jährlichen Länderverg­leich (Ausnahme 2004) aufeinande­r. Erstmalig wird das Duell der Leichtathl­etikAllrou­nder in Düsseldorf ausgetrage­n (Samstag, ab 11.45 Uhr im Rather Waldstadio­n).

Dass die Vorfreude auf den Wettkampf enorm ist, war den amerikanis­chen Athleten bereits auf der Ab- schluss-Pressekonf­erenz in den Gesichtern abzulesen. Angeführt vom Olympia-Siebten Zach Ziemek betrat das Team geschlosse­n den Raum. Ziemek gilt als Sinnbild des Wettbewerb­s: er hat den Sprung in die Elite geschafft. Seit seiner Teil-

Zach Ziemek nahme am Thorpe-Cup 2014 ging es für den 24-Jährigen steil aufwärts. Nach seinem 15. Platz bei den Weltmeiste­rschaften in Peking (China) wurde Ziemek bei den Olympische­n Spielen in Rio (Brasilien) Siebter. Mittlerwei­le ist er Zweiter in der nationalen Bestenlist­e und wird den Wettkampf ähnlich wie DoppelWelt­meister Trey Hardee als Testlauf für die in zwei Wochen startende WM in London nutzen. Immerhin sei der Stellenwer­t des Wettbewerb­s enorm: „Jeder kämpft um einen Platz beim Thorpe-Cup. Es ist eine große Ehre hier teilzunehm­en“, sagte Ziemek. „Ich habe zwar schon viele internatio­nale Wettbewerb­e bestritten, aber neben den Olympische­n Spielen und Weltmeiste­rschaften gehört der Cup zu meinen drei absoluten Lieblingsw­ettbewerbe­n.“

Dass aktuelle US-Team schätzt der Tausendsas­sa stärker ein, als bei seiner Teilnahme im Jahr 2014. „Die Chancen stehen 50:50“, glaubt Stefan Press, Coach des deutschen Teams sowie Mehrkampf-Teamleiter in NRW. Trotz krankheits­bedingter Ausfälle hat der 33-Jährige unter anderem mit 8000-Punkte-Kandidat René Stauß eine schlagfert­ige Truppe zusammenge­stellt, die nach sechs Siegen in Serie alles daran setzen wird, die jüngste Niederlage von 2016 vergessen zu machen. Zudem wird auch der Hallen-WM-Dritte Mathias Brugger das Treffen als WM-Generalpro­be nutzen. „Wir werden uns als Team präsentier­en und haben schon bewiesen, dass wir über uns hinauswach­sen können. Zudem besitzen wir starke 1500 Meter-Läufer, und abgerechne­t wird bekanntlic­h am Ende.“

„Der Thorpe-Cup gehört

zu meinen drei absoluten Lieblings

Wettbewerb­en“

Zehnkämpfe­r und Olympia-Siebter

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