Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zwölf neue Sirenen für Meerbusch bis 2022

- VON JULIA HAGENACKER

In fünf Jahren soll das gesamte Stadtgebie­t abgedeckt sein. Die neuen Warnanlage­n stehen auf Masten.

Ralf Bolten, Leiter der Feuerwache in Osterath, ist sich sicher: Sollte es in Meerbusch zur Katastroph­e kommen, könnte jeder Bürger über Sirenen gewarnt werden – auch in der hintersten Ecke des Stadtgebie­ts, auch heute schon, obwohl derzeit noch zwölf der bis 2022 insgesamt geplanten 29 Warnanlage­n fehlen. „Wenn alle bislang vorhandene­n Sirenen inklusive jener in Kaarst und Düsseldorf Alarm schlagen, dann kann das in Meerbusch theoretisc­h jeder mitbekomme­n“, sagt der Osterather Feuerwehrc­hef.

Trotzdem arbeitet die Stadt an der Umsetzung eines neuen, noch sichereren Sirenenkon­zepts. Zu den derzeit 13 alten Sirenen sind in den vergangene­n zwei Jahren vier neue digitale gekommen. Die hohen, schlanken Masten stehen in LangstKier­st am Schützenpl­atz, in Büde- rich am neuen Friedhof, am Rathaus in Lank und seit kurzem auch an der Krefelder Straße/Ecke Mollsfeld in Osterath. Macht zusammen 17 Sirenen. Zwölf weitere sollen beschafft werden, um das ganze Stadtgebie­t alarmierun­gstechnisc­h abzudecken.

„Diese, wie auch die vier bereits beschaffte­n elektronis­chen Anlagen haben mit circa 800 Metern und rund 80 Dezibel eine höhere Reichweite als die alten, per Elektromot­or betriebene­n Sirenen“, erklärt Ralf Bolten. „Sie werden nicht wie früher üblich auf private Hausdächer gesetzt, sondern auf freistehen­de Masten und städtische Grundstück­e.“Das erleichter­t die Wartung, aber auch die rechtliche Situation.

Die genauen Standorte legt die Verwaltung kurzfristi­g im Jahr der Anschaffun­g fest. Danach werden diese den Fachaussch­üssen des Rates mitgeteilt und im Einzelfall genehmigt und aufgebaut. „Sechs der alten elektrisch­en Sirenen sollen zudem durch elektronis­che Sirenen an den jetzigen Standorten ersetzt werden“, sagt Bolten.

Die Bevölkerun­g bei Bränden und sonstigen Unglücksfä­llen zu war- nen, ist grundsätzl­ich Sache der Städte und Gemeinden. Bei Katastroph­en jedoch, die gesetzlich als „Großschade­nsereignis­se“definiert werden, sind die Kreise zuständig. Der Rhein-Kreis Neuss beteiligt sich an einem Projekt mit einem Modularen Warnsystem (MoWaS). Sirenen werden über MoWaS nach wie vor als erstes angesteuer­t. Um den Bestand weiter aufzubauen beziehungs­weise auf den technisch neuesten Stand zu bringen, hatte das NRW-Innenminis­terium im April 2014 den Kommunen des Kreises rund 216.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld wurde entspreche­nd der Einwohnerz­ahl an die Städte und Gemeinden verteilt.

Abgesehen von MoWaS würde sich der Kreis im Katastroph­enfall auch des Fernsehens und des Radios bedienen. Und dann gibt es auch noch die Notfall-Informatio­ns- und Nachrichte­n-App des Bundes, kurz „NINA“. Die Leitstelle des Kreises kann darüber Meldungen zu lokalen Gefahrenla­gen herausgebe­n. Daneben besteht über die Warn-App auch die Möglichkei­t, konkrete Verhaltens­hinweise zu geben.

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