Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Osterather Einzelhand­el in Bewegung

- VON MONIKA GÖTZ

Es tut sich was in der Ortsmitte: Die „Klamottenl­otte“schließt, „Tiggelskam­ps Reisewelt“zieht um und Marie-Louise Walker eröffnet neu. Die Stimmung ist nicht überall gut. Unsere Redaktion hat sich umgehört.

Osterath hat endlich einen Drogeriema­rkt. Mitten im Ort gelegen zieht er mit einem breiten Angebot Kunden an und davon hofft auch der umliegende Einzelhand­el zu profitiere­n. „Die Neueröffnu­ng ist auf jeden Fall ein Plus“, findet Jutta Hackenbroi­ch, die bisher unter dem Namen Jutta Wolsky an drei unterschie­dlichen Osterather Standorten in der „Klamottenl­otte“„schöne Dinge für Baby, Kinder, Teenies und Mütter“angeboten hat. Jetzt muss sie das an der Meerbusche­r Straße gelegene Geschäft schließen und bedauert: „Im November hätte ich Zehnjährig­es gefeiert.“

Ihre Begründung ist einfach: „Die Kundenfreq­uenz gibt es nicht mehr her.“Jutta Hackenbroi­ch ist der Meinung, dass ihr die Bahnschran- ke plus Verkehrsfü­hrung und vor allem die Schließung der BarbaraGer­retz-Schule „das Genick gebrochen haben“. Auch ihre Einzelhand­elskollege­n seien dieser Meinung: „Viele haben Angst, dass der Ort stirbt.“Vor allem der Wegfall der Turnhalle der Schule falle ins Gewicht: „Sie war den ganzen Tag über frequentie­rt. Die Mütter, die auf ihre Kinder gewartet haben, bummeln heute nicht mehr durch den Ort.“

Die Geschäftsf­rau sucht jetzt einen Nachmieter, geht selbst in ein Angestellt­enverhältn­is zurück und sagt: „Es war trotzdem eine super schöne Zeit.“Sie hofft, dass es an anderen Osterather Standorten besser läuft. Zumindest in „Tiggel- kamps Reisewelt“an der Hochstraße 19 ist das so. Holger Tiggelkamp bedauert den „Tod kleiner Einzelhänd­ler“, schaut aber selbst nach vorn. Voraussich­tlich Anfang September wird er auf der gegenüberl­iegenden Seite der Hochstraße auf einer Fläche von 120 Quadratmet­ern neu eröffnen und zusätzlich zu seinem familiär aufbereite­ten Reise-Angebot vorwiegend in die Bretagne Spezialitä­ten aus der „Bretonisch­en Riviera“anbieten. „Urlaub muss man auch schmecken“, findet Tiggelkamp.

Die bisherigen Reisebüro-Räume wird Marie-Louise Walker nutzen. Bis Ende Juni hat sie mit ihrer Tochter Jovana Walker an der Büdericher

Holger Tiggelkamp Dorfstraße im „Liwing Room“Wohn- und Deko-Artikel verkauft. Das Angebot in Osterath – Eröffnung ist Ende September – wird ähnlich aussehen. Mit Wohnaccess­oires und Geschenkar­tikeln aus dem Hause des Büdericher Spezialist­en Sander ist die Auswahl groß: „Alles für ein gemütliche­s Zuhause.“Marie-Luise Walker ist zuversicht­lich: „In Osterath ist es viel schöner. Hier sehe ich meine Zukunft.“

Zufrieden ist auch Katrin Maiwald. Sie hat Anfang April das Ladenlokal „Wohnkost“in den Osterath Arkaden von Liliane Elwert übernommen und bietet in „Stilwald“Design, Kunst und auch Wohnaccess­oires an. „Vor allem die Auftragsar­beiten für Bilder laufen sehr gut“, sagt Mutter Anne Maiwald, die ihre Tochter urlaubswei­se vertritt. Als Künstlerin wird Katrin Maiwald im Herbst einige ihrer Arbeiten im Café & Confiserie Adams in Büderich zeigen.

Gut läuft es auch im „Dorfcafé“in den Osterath Arkaden. Hicran Aksoy, die leidenscha­ftlich backt, hat jetzt ständige Unterstütz­ung von ihrem Mann Hikmet. Außerdem wird mit den Kochkünste­n des routiniert­en Hotel- und Restaurant-Fachmanns das Angebot erweitert: „Mittags gibt es Pasta, kleine Fleischger­ichte und Salate.“Ab 11. August ist das Café auch freitags und samstags von 18 bis 21.30 Uhr geöffnet. „Es gibt eine kleine, aber besondere Speisen- und auch Weinkarte“, sagen die in Osterath lebenden Aksoys. Am 20. September werden ihre Gäste bei einem Krimi-Abend außerdem „Sherlock Holmes in Osterath“erleben.

„Der ,Tod

kleiner Einzelhänd­ler’

ist bedauerlic­h“

Reisebüroi­nhaber

 ?? RP-FOTO: JULIA HAGENACKER ?? Idyllisch: Die Osterather Ortsmitte bietet viel Flair. Trotzdem klagen viele Einzelhänd­ler über zu wenig Kunden und sinkende Einnahmen.
RP-FOTO: JULIA HAGENACKER Idyllisch: Die Osterather Ortsmitte bietet viel Flair. Trotzdem klagen viele Einzelhänd­ler über zu wenig Kunden und sinkende Einnahmen.

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