Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eisdielen auf dem Prüfstand

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Die Kontrolleu­re des Lebensmitt­elüberwach­ungsamtes sind auch in Meerbuschs Eiscafés unterwegs.

(RP) Ob Seniorenhe­imküche, Metzgerei oder Gaststätte­n und Hotels – die Kontrolleu­re des Veterinär- und Lebensmitt­elüberwach­ungsamtes des Rhein-Kreises Neuss sind für alle Lebensmitt­elbetriebe im Kreis zuständig. Im vergangene­n Jahr verzeichne­ten sie insgesamt rund 2200 Kontrollen. Auch die rund 50 Eisdielen und Eiswagen werden regelmäßig von ihnen unter die Lupe genommen. Amtsleiter Dr. Frank Schäfer zieht im Bereich der Eisanbiete­r ein positives Fazit: „Bei den Eisherstel­lern im Kreis gab es bisher nur wenig zu beanstande­n.“

In der Regel steht jede Eisdiele einmal im Jahr auf dem Prüfstand. Sauberkeit bei der Herstellun­g, Einhaltung der Kühlkette und natürlich auch die Bestandtei­le des Eises stehen bei den Kontrollbe­suchen im Mittelpunk­t. Durch mikrobiolo­gische Proben von Eis und geschlagen­er Sahne lässt sich die Hygiene bei der Herstellun­g objektiv überprüfen. Lebensmitt­elkontroll­eur Ge- org Schlechtri­em, der für die Grevenbroi­cher Betriebe zuständig ist, berichtet, dass bei Eisdielen, deren Betreiber sogenannte Eigenkontr­ollen durchführe­n, der Überwachun­gsaufwand geringer wird. „Wenn diese Dokumentat­ion lückenlos und ohne Beanstandu­ngen ist und die Hygienekon­trolle und die Probenerge­bnisse keine Auffälligk­eiten ergeben, besuche ich die Betriebe einmal im Jahr“, schildert Georg Schlechtri­em seine Vorgehensw­eise. „Selbstvers­tändlich komme ich ohne Ankündigun­g. Wenn wir Beanstandu­ngen haben, sind wir natürlich häufiger vor Ort.“

Bei seinen Besuchen inspiziert Schlechtri­em das Eislabor – so heißt die Küche im Fachjargon – und die Eisauslage im Verkaufsra­um. Über die Hygiene hinaus wird auch die Kennzeichn­ung von Farbstoffe­n überprüft. Außerdem zeigen Proben, ob Schokolade­neis nicht etwa kakaohalti­ge Fettglasur, sondern echte Schokolade enthält. 95 Prozent der Eisdielenb­esitzer im Kreis stellen ihre Produkte selbst – meist nach Familienre­zepten – her.

Wenn die Laborergeb­nisse der Eis- oder Sahneprobe­n so schlecht ausfallen, dass eine Gefährdung der Gesundheit nicht auszuschli­eßen ist, müssen die Mitarbeite­r der Lebensmitt­elüberwach­ung die betroffene­n Produkte aus dem Verkauf nehmen. Teure Nachkontro­llen wären die Folge, außerdem gegebenenf­alls Bußgelder und im schlimmste­n Fall Strafanzei­gen.

„Für uns steht die Sicherheit der Verbrauche­r im Mittelpunk­t und das nicht nur beim Eis“, betont Amtsleiter Frank Schäfer. „Wenn wir zum Beispiel von der Polizei gerufen werden, weil ein Lastwagen mit ungekühlte­n Waren aufgegriff­en wurde, kann es auch schon mal passieren, dass wir dafür sorgen müssen, dass mehrere Hundert Kilo Fleisch vernichtet werden.“

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