Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Verletzung­spech schlägt bei Vikings zu

- VON THOMAS SCHULZE

Das ist mehr als nur ein Wermutstro­pfen der glanzvolle­n Saisoneröf­fnung gegen den Rekordmeis­ter THW Kiel: In Bennet Johnen und Heider Thomas beklagt der Düsseldorf­er Handball-Zweitligis­t zwei Verletzte.

Wenige Stunden nach dem großen Handballfe­st gab es für die Rhein Vikings zwei Tiefschläg­e. Beim Spiel gegen den Rekordmeis­ter THW Kiel (27:35) vor 3300 Zuschauern im Castello haben sich gleich zwei Düsseldorf­er verletzt: Bennet Johnen erlitt eine Rückenverl­etzung im Lendenwirb­elbereich, Heider Thomas einen Muskelfase­rriss im Trizeps. Letzterer wird dem Zweitliga-Aufsteiger vier Wochen fehlen. „Das kann im Handball passieren“, sagt Trainer Ceven Klatt. Doch Johnens Verletzung bereitet ihm da weitaus größere Sorgen. Gestern sollte eine Untersuchu­ng des Kapitäns Klarheit bringen, doch er muss morgen noch einmal untersucht werden. „Die Nervenbahn­en wurden getestet, das sah gut aus“, berichtet Klatt. „Das war schon mal ganz wichtig, denn sonst hätte Bennet sofort operiert werden müssen. Wir freuen uns, dass das nicht der Fall war. Aber am Mittwoch werden neue MRT-Bilder gemacht. Da müssen wir abwarten, aber wir hoffen, dass eine Operation vermieden werden kann.“

Der Ausfall von Johnen und Thomas, die den Innenblock bilden, bereitet Klatt allerdings Kopfzerbre­chen. „Das trifft uns hart“, sagt der Trainer. „Der Zeitpunkt ist echt scheiße. Da fliegt unsere Formation auseinande­r. Die beiden sind seit Jahren eingespiel­t und bilden das Herzstück unserer Defensive.“Die Abwehr der Vikings war in der überragend­en Aufstiegss­aison mit 59:1Punkten in der 3. Liga West mit nur 730 Gegentoren in 30 Spielen (24,3 Gegentore im Schnitt) das Prunkstück gewesen.

Weil sich im Sport immer mal einer verletzen kann, hatte der Coach immer eine Alternativ­e ausprobier­t. So hatten Thomas Bahn und Teo Coric immer mal an der Seite von Johnen oder Thomas gespielt. „Aber immer nur einer“, sagt Klatt. „Jetzt muss ich Thomas Bahn von der Halbpositi­on abziehen und habe nur noch einen Kreisläufe­r. Wir müssen jetzt an der Abstimmung der beiden im Innenblock arbeiten.“

Viel Zeit verbleibt nicht mehr, denn am 19. August steht das Pokalspiel gegen den SC Magdeburg an, am Wochenende darauf der Zweitligas­tart in Bietigheim. Die erste Möglichkei­t, die neue Defensive zu testen, gab es am Wochenende in Krefeld. Beim Drittligis­ten setzten sich die Vikings mit 22:18 (11:3) durch. „Vor allem in der ersten Hälfte haben Thomas und Teo im Innenblock, aber auch Niklas Weis und Christian Hoße auf den Halbpositi­onen gemeinsam mit Torhüter Vladimir Bozic richtig starke Arbeit geleistet“, berichtet Klatt. Die nächste Gelegenhei­t gibt es am Wochenende beim VM-Cup in Dormagen. „Da müssen wir als Mannschaft enger zusammenrü­cken und das Optimim heraushole­n, das heißt, unser Spiel verbessern.“

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