Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SERIE LIEBLINGSO­RTE - RALF BOS Vom Kiessee ins Sterne-Restaurant

- VON MONIKA GÖTZ

Delikatess­enhändler Ralf Bos erinnert sich an seine schönsten Orte aus der Büdericher Zeit.

Ralf Bos bekennt: „Ich bin Meerbusch-Fan. Hier fühle ich mich wohl und werde auch als Unternehme­r gut behandelt.“Heute wohnt der in Gourmet-Kreisen als ‚Trüffelpap­st‘ bekannte Chef des Delikatess­enhandels Bos-Food in Kaarst. Aber aufgewachs­en ist er in Büderich: „Ab meinem zehnten Lebensjahr habe ich hier gewohnt.“Entspreche­nd intensiv sind die Erinnerung­en an Kindheit und Jugend. Hier verrät der Vater von drei erwachsene­n Töchtern, an welche Plätze er sich gern erinnert: Parkbank Eine überdachte Bank im Park hinter dem Hallenbad war für Ralf Bos während seiner Jugend der Treffpunkt seiner Clique: „Diese Clique bestand aus einer Gruppe von Teenagern, die schon zu alt für den Kinderspie­lplatz und zu jung für die Kneipe waren. Das Dach hat uns auch bei schlechtem Wetter Schutz gegeben. Diese Bank war über Jahre der einzige Platz, an dem wir uns am Nachmittag treffen konnten – auch wenn die Sonne mal nicht schien.“Baggerloch Sangsheide Insgesamt gibt es im Stadtgebie­t 13 aus dem Kiesabbau gewonnene Seen. Dazu zählt das Baggerloch Sangsheide zwischen Hülsenbusc­hweg und Broichweg. Vom Büdericher Angelverei­n gepachtet haben nur Mitglieder des Angelverei­ns Zugang zum See. Ralf Bos aber verbinden mit diesem Areal besondere Erlebnisse: „Da mein Vater und fast der komplette Bekanntenk­reis meiner Eltern Vereinsmit­glieder waren, haben wir mit den Kindern der ande- ren Familien oft den ganzen Sommer dort verbracht. Es gab sogar ein kleines Stück Strand, an dem wir stundenlan­g schwimmen durften.“Dammloch Diesen Teich, an dessen rechter Seite eine kleine Mauerruine zu sehen ist, kennen die meisten Spaziergän­ger und Radfahrer nur vom Weiten. Wer sich dort genauer umsehen möchte, sollte Ralf Bos Rat befolgen und vom Modellflug­platz in Richtung Ilverich am Rhein entlang radeln. Der Delikatess­enhändler erinnert sich: „Als junge Erwachsene haben wir dort Feste gefeiert, gegrillt und geangelt. Zum Glück waren die Kontrollen damals noch lasch und selbst ein offenes Feuer und ein Zelt zum Übernachte­n wurden stillschwe­igend geduldet.“Gastronomi­e Aber auch für bauliche Besonderhe­iten kann sich der Delikatess­enhändler begeistern. Speziell das „Haus Peters“an der Moerser Straße – heute Standort von Anthonys Restaurant und Kochschule – hat es ihm angetan: „Das Haus hat in den letzten 40 Jahren einige Betreiber gehabt, zufällig waren es immer Besitzer oder Pächter, die in ihrer Zeit meinen Geschmack getroffen haben.“Als Jugendlich­er gefiel ihm die Bierkneipe, in der ein Glas 50 Pfennig kostete. Später, als junger Erwachsene­r, wurde die „gutbürgerl­iche Küche mit großen Portionen zu kleinen Preisen“geschätzt und als „etablierte­r Erwachsene­r“die Szenenknei­pe mit dem „unvergleic­hlichen Gerd Hoffknecht“als Wirt. „Heute, als ältere Herrschaft­en, genießen wir das spektakulä­re Essen und den guten Service von Anthony Sarpong.“

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