Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG-Spieler bringen Dauerkarte­n vorbei

- VON TINO HERMANNS

Die Aktion ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden und die Hausbesuch­e der Spieler kommen gut an: Die Fans empfangen sie mit offenen Türen und holen oft Verwandte und Freunde dazu.

Pia Vormberg konnte ihr Glück kaum fassen, als DEG-Verteidige­r Stephan Daschner und sein neuer Stürmerkol­lege Darryl Boyce an ihrer Wohnungstü­r klingelten, um ihr die heiß ersehnte Dauerkarte zu übergeben. Und dabei war die 17Jährige gar nicht zu Hause, sondern schweren Herzens zu einer Geburtstag­sfeier ins Sauerland gefahren. Aber ihr Vater Christoph hatte

„Wenn man eine persön

liche Beziehung zu einem Spieler hat, ist ein

Spiel interessan­ter“

Stephan Daschner

Verteidige­r

sofort das Smartphone zur Hand und kontaktier­te seine Tochter per Videoanruf. „Cool, ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, meinte Pia Vormberg. Dass sie diesen Satz zusammenhä­ngend rausgebrac­ht hatte, war schon eine Überraschu­ng, denn Schnappatm­ung, Bluthochdr­uck und vermehrter EndorphinA­usstoß waren auch auf dem kleinen Smartphone-Display nicht zu übersehen. „Schade, dass Du nicht da bist, aber unser Treffen können wir ja mal am Stadion nachholen“, bot Daschner an. Einzige Antwort: „Super.“Christoph Vormberg, der seit 38 Jahren glühender Anhänger der rot-gelben Mannschaft ist, hat seine Leidenscha­ft fraglos an seine Tochter vererbt.

Daschner war bereits zum vierten Mal bei der Dauerkarte­n-Aktion der DEG dabei, bei der einige Fans ihre Saisontick­ets von Spielern oder Trainern frei Haus geliefert bekommen. „Wir nehmen uns gerne die Zeit dafür. Die Bindung zwischen Fans und der Mannschaft wird dadurch gestärkt“, erklärte der 29-jährige Verteidige­r. „Wenn man eine persönlich­e Beziehung zu einem oder mehreren Spielern hat, ist ein Spiel immer interessan­ter.“

Insgesamt elf Zweierteam­s schickte der achtmalige Deutsche Eishockeym­eister durch Düsseldorf, Langenfeld, Hilden, Erkrath, Mettmann und einige weitere Orte rund um die DEG-Heimat zur Kundenbind­ung mit angeschlos­senem kleinen Schwätzche­n. Überall wurden „die Jungs“freudig empfangen, auch von Geburtstag­skindern, kompletten Familien oder der ganzen Nachbarsch­aft.

Manche waren total überrascht, schauten ungläubig in die freundlich­en Gesichter der Eishockey-Profis, andere hatten zumindest darauf gehofft, zu den Auserwählt­en zu gehören, wieder andere hatten schon fast damit gerechnet. „Ich bin jetzt schon zum dritten Mal einer der Glückliche­n bei der Dauerkarte­naktion. Bei mir waren schon Bobby Goepfert, Travis Turnbull und Alexander Preibisch“, erklärt Sebastian Bergmann lächelnd. Er gehört zu den ganz wenigen Fans, die froh waren, dass die Roten-Gelben nicht ins Finale der vergangene­n Saison gekommen sind. „Meine Tochter ist am 6. April geboren worden, das war mitten im Finalzeitr­aum“, meint Bergmann vielsagend. In dieser Saison hätte er aber nichts dagegen, wenn es besser liefe. „Wir auch nicht. Ich habe jedenfalls keine 1.000 Liter Schweiß im Training vergeudet, um in den Playoffs nicht dabei zu sein. Wir geben unser Bestes“, verspricht Daschner. Eine erste Kostprobe wird die DEG morgen (18.30 Uhr) im Testspiel beim EHC Moskitos Essen abgegeben.

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Maximilian Kammerer (rechts) und Spencer Machacek brachten die Karten nach Hilden, Jeremy Welsh (2.v.l.) und Bernhard Ebner (3.v.r) nach Langenfeld.
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FOTOS: DEG

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