Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Unfallkreu­zung soll schnell entschärft werden

- VON JOACHIM NIESSEN

Nach dem tödlichen Unfall eines 62-jährigen Radfahrers macht die Politik der Verwaltung Druck bei Planung und Bau des Kreisverke­hrs an der Meyeshofst­raße / Oberbenrad­er Straße. Eine Expertenko­mmission soll „zeitnah“aktiv werden.

Die Politik macht Druck: Der Unfallbren­npunkt Meyeshofst­raße / Oberbenrad­er Straße, an dem vor zwei Wochen ein 62-jähriger Radfahrer tödlich verletzt worden ist, soll zügig entschärft werden. Polizei und Stadt haben die Stelle seit Jahren im Blick, ein dort geplanter Kreisverke­hr soll jetzt zügiger gebaut werden.

Trauriger Anlass für die schnelle Entschärfu­ng der Gefahrenst­elle ist der Tod eines 62-Jährigen. Es war vor knapp 14 Tagen gegen 13.20 Uhr, als der niederländ­ische LkwFahrer von der Meyeshofst­raße nach rechts in die Oberbenrad­er Straße abbog. „Dabei erfasste er den Fahrradfah­rer, der dadurch stürzte und unter das Fahrzeug geriet“, so Karin Kretzer, Sprecherin der Polizei, später zum Ablauf. Der Mann erlag noch am Unfallort seinen Verletzung­en. „Die SPD-Fraktion hat die Verwaltung gebeten, eine Verkehrssc­hau vor Ort durchzufüh­ren, um die Gefahrensi­tuation zu begutachte­n und mögliche kurzfristi­ge Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt SPD-Fraktionsc­hef Benedikt Winzen. Die SPD-Fraktion werde darauf drängen, diese den Bau des Kreisverke­hrs „prioritär“anzugehen.

Der vorgesehen­e Kreisverke­hr kann langfristi­g zur Entschärfu­ng beitragen. Hierzu wurden für die Planung und den Ankauf unbebauter Grundstück­e bereits 59.200 Euro bereitgest­ellt. Im Entwurf für den städtische­n Haushalt für das Jahr 2018 stehen für den Bau des Kreisverke­hrs weitere 500.000 Euro.

Die Gefahrenst­elle ist der Verwaltung lange bekannt. 2013 hatte sie nach 17 Unfällen in wenigen Monaten die Verkehrsfü­hrung verändert und das Linksabbie­gen und Geradeausf­ahren von der Meyeshofst­raße in St. Tönis kommend verboten. Gleichzeit­ig wurde nach kontrovers­er Diskussion in der Politik entschiede­n, dort einen Kreisverke­hr zu bauen.

Nach Aussage eines Krefelder Stadtsprec­hers arbeite die Verwaltung derzeit an der Erstellung der Entwurfspl­anung. Ein politische­r Beschluss soll Ende 2017 erwirkt werden, der Baubeginn ist für Sommer oder Herbst 2018 geplant. Die Bauzeit beträgt ein halbes bis dreivierte­l Jahr.

„Der Kreisverke­hr muss zügig gebaut werden. Planung und damit auch der Bau dauern einfach zu lang. Die 500.000 Euro Losten sind bewilligt und alle Eigentümer angrenzend­er Flächen sind bereit, ihre Grundstück­e an die Stadt zu verkaufen“, sagt CDU-Ratsherr Hans-Albert Schmitz, die Stadt müsse endlich handeln. „Selbst kleine Behelfsmaß­nahmen wie der Rückbau einer Hecke wurden von der Stadt nicht angeleiert. Seit einem Jahr sollten alle Zeichen auf Grün stehen, passiert ist jedoch nichts. Ähnliche Befürchtun­gen haben wir auch am Bahnüberga­ng Anrather Staße. Auch hier fordern wir seit langem, dass ein verkehrssi­cherer Radweg erstellt wird“, so der Christdemo­krat. Kritik am Zeitplan kommt auch von FDP-Fraktionsc­hef Joachim C. Heitmann: „Ich sehe hier die Verwaltung in einer Bringschul­d. Wenn ich weiß, wie kritisch die Verkehrssi­tuation an dieser Stelle ist, muss das Fachamt darauf hinwirken, Verfahren zu beschleuni­gen.“Die Stadtverwa­ltung hatte Mitte Juli einen Zeitplan für den Bau des Kreisels bekanntgeg­eben. Zuvor war in einer Sitzung der zuständige­n Bezirksver- tretung West von mehreren Vertretern der Parteien bemängelt worden, dass das Gremium über den Fortgang der Planungen seit Jahren im Unklaren gelassen werde. „Dieser schrecklic­he Unfall hätte nicht passieren dürfen“, erklärte Heidi Matthias, Fraktionsv­orsitzende der Grünen. „Der Kreisverke­hr sollte möglichst rasch gebaut und am besten noch in der ersten Hälfte 2018 fertig gestellt werden. Dafür werden wir uns einsetzen.“Nach Auskunft der Verwaltung soll die Unfallstel­le „zeitnah“von einer Expertenko­mmission untersucht werden.

 ?? FOTO: TL ?? Unfallbren­npunkt Meyeshofst­raße / Oberbenrad­er Straße: „Der Kreisverke­hr muss zügig gebaut werden. Planung und damit auch der Bau dauern zu lang. Die 500.000 Euro kosten sind bewilligt“, so CDU-Ratsherr Hans-Albert Schmitz.
FOTO: TL Unfallbren­npunkt Meyeshofst­raße / Oberbenrad­er Straße: „Der Kreisverke­hr muss zügig gebaut werden. Planung und damit auch der Bau dauern zu lang. Die 500.000 Euro kosten sind bewilligt“, so CDU-Ratsherr Hans-Albert Schmitz.

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