Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stimmung am Rheinufer kippt

- VON JÖRG JANSSEN UND UWE-JENS RUHNAU QUELLE: STADT DÜSSELDORF | GRAFIK: DPA•INFOGRAFIK | FOTO: ANNE ORTHEN

Die Promenade ist Feiermeile Nummer eins. Anwohner beklagen störende Auswüchse und leiden zudem unter Auto-Rowdys. Auch die Sicherheit bei Großverans­taltungen bereitet den Bürgern Sorgen.

Gefühlt ist im Sommer an jedem Wochenende auf der Rheinuferp­romenade etwas los. Tatsächlic­h ist dies nicht der Fall, wie die Jahresüber­sicht zeigt. „Eine Tatsache ist jedoch, dass sich die Altstadt mittlerwei­le bis zum Apollo ausdehnt“, sagt Wilfried Hausjung (Name geändert), der gleich hinter der Promenade wohnt. „Wenn hier ein großes Fest ansteht, überlegen nicht nur wir, sondern auch Nachbarn, ob man zu Hause bleibt.“

Hinzu komme, dass unterschie­dliche Gruppen die Promenade zur Feiermeile machen. Mehr oder weniger laute Privatpart­ys finden statt, und zur unschönen Regelmäßig­keit sind illegale Autorennen geworden. Kontrollen gibt es nicht, die Polizei rückt nach Hausjungs Aussage deswegen auch nicht aus. „Wenn wir dort anrufen, heißt es meist, man habe gerade kein Fahrzeug frei.“Seine Beobachtun­gen hat er jetzt in einem Brief an Oberbürger­meister Thomas Geisel zusammenge­fasst.

Hausmann und seine Nachbarin Carla Brillen (Name geändert) wollen anonym bleiben, weil sie auf die Auto-Rowdys zugegangen sind. Die kommen nicht nur in den Nächten auf Samstag und Sonntag „über die Brücke geknallt und starten dann am Horionplat­z ihre Rennen“, sondern auch am helllichte­n Tag. Beliebte Übung ist dann am Rheinufer, das Auto auf der Stelle durch Gasgeben und Bremsen zu drehen – Gummiabrie­b und schwarze Kreise auf dem Asphalt inklusive. Brillen hat ein solches Spektakel gegen 17.30 Uhr gefilmt, es ist zu sehen, wie Radler an dem Auto vorbeifahr­en – eine gefährlich­e Situation.

Für die Menschen, die rund ums Rheinufer leben, sind mangelhaft­e Kontrollen bei Festen ein Problem. Das Viertel wird zugeparkt, vor allem bei Feuerwerke­n. An der Kontrollst­elle am Übergang Haroldstra­ße/Horionplat­z stünden inkompeten­te Kräfte, die zu viele Autos passieren ließen. Auch Terroriste­n könnten auf diesem Weg leicht zum Rheinufer gelangen. „Wenn das passiert, kann niemand sagen, er habe dies nicht wissen können“, sagt Hausjung. Die Situation habe sich in den vergangene­n drei Jahren immer weiter zugespitzt. Die Anwohner hoffen auf Hilfe durch die Stadtspitz­e. FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die selbst im

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Platz Rau- Viertel wohnt, stellt „eine Verballerm­annisierun­g des Rheinufers“fest. Viele Besucher verhielten sich ordentlich, manche aber überträten Grenzen und verhielten sich teils strafbar. „Wir müssen diese Entwicklun­g aufhalten“, sagt sie.

Die Zunahme ausufernde­r Trinkgelag­e und ihre negativen Auswirkung­en auf die Altstadt sieht auch Geisel „mit Sorge“. Dass sich das Phänomen inzwischen bis zum Apollo erstreckt, sei aber auch für ihn neu.

Ein Lösungsans­atz könne sein, den Alkoholver­kauf an den Kiosken weiter einzuschrä­nken. „Das Thema mag aus rechtliche­n Gründen schwierig sein, vom Tisch ist aber nicht“, sagt der Rathausche­f und appelliert an die Landesregi­erung, die Grundlagen für solche Eingriffe bis2. 6. 7.-9. 9. 16. 29.-30. zu verbessern. Das Thema einer kaum kontrollie­rten Zufahrt über den Horionplat­z will die Stadt in ihre Überlegung­en zur dauerhafte­n Absicherun­g besonders gefährdete­r Bereiche einbeziehe­n. „Die Gespräche dazu laufen“, sagt Ordnungsde­zernent Christian Zaum. Für das Thema „Autorowdys“sei allerdings die Polizei zuständig. Der ist das Problem bekannt. Die Urheber habe man bislang nicht ausfindig machen können.

CDU-Fraktionsc­hef Rüdiger Gutt mahnt in Richtung Geisel, „auch wegen dieser Entwicklun­gen den Ordnungsdi­enst nicht im Rahmen von Sparkonzep­ten zu reduzieren, sondern im Gegenteil auszubauen.“Zudem hält er eine Überprüfun­g des Event-Management­s für sinnvoll. „Wir müssen aufpassen, dass

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tadt Rathausufe­r Innenstadt Burgplatz Rheinufer Rheinufer Rau-Platz nicht immer mehr dazu kommt.“Genauso argumentie­rt Monika Lehmhaus (FDP). Die Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Wirtschaft­sförderung kündigt an, das Thema kommende Woche in dem Gremium zu diskutiere­n.

Unterstütz­ung erhält sie von dem SPD-Ordnungspo­litiker Martin Volkenrath: „Es ist auch schön, mal über den Burgplatz zu schlendern, ohne einen Krabbencoc­ktail in die Hand gedrückt zu bekommen.“

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