Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jubel nach Ersatzbank-Frust

- VON BERND JOLITZ

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel lässt Rouwen Hennings in Sandhausen 75 Minuten lang auf der Bank schmoren. In der Schlussmin­ute erzielt der eingewechs­elte Torjäger mit Wut im Bauch das 2:1, das die Tabellenfü­hrung bringt.

Gestern feierte Rouwen Hennings seinen 30. Geburtstag. Eine Marke, die man ohnehin nicht so schnell vergisst – doch Fortunas Stürmer sorgte dafür, dass er sich besonders nachhaltig an seinen letzten Tag als Twen erinnern wird. Der hatte mit reichlich Frust begonnen, als ihm Trainer Friedhelm Funkel am Vormittag mitteilte, dass er im Zweitliga-Topspiel beim SV Sandhausen nicht in der Startelf steht. Und dann kam es doch noch zum Reinfeiern in bester Laune, da Hennings nach 75 harten Minuten auf der Ersatzbank aufs Feld durfte und in der 90. Minute mit Wut im Bauch den Siegtreffe­r zum 2:1 erzielte.

Nicht irgendein Siegtreffe­r, wohlgemerk­t: Zum einen war dem gebürtigen Bad Oldesloer nach dem langen Pass von André Hoffmann ein Prachttor gelungen, zum anderen bescherte er seinem Verein damit die erste Tabellenfü­hrung seit dem 21. Spieltag der Zweitligas­aison 2011/12, dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt am 13. Februar 2012.

Im Anschluss präsentier­te sich Hennings als wohltuend ehrliche Haut. „Ob ich sauer war, dass ich nicht von Anfang an dabei war? Ja, und ich denke, das ist auch verständli­ch“, sagte der Stürmer ohne Umschweife. „Und vorige Woche war ich auch noch nicht am Ende meiner Kräfte, als ich ausgewechs­elt wurde. Aber uns ist natürlich allen klar, dass nicht jeder immer spielen kann. Der Trainer ist dann halt der ,Doofe’, der die Entscheidu­ngen treffen muss.“Zur Sicherheit setzte der frühere Karlsruher noch hinzu: „Der ,Doofe’ bitte in Anführungs­zeichen, damit die auch ja mitgeschri­eben werden!“

Dass Hennings und Funkel ohnehin nicht gleich zu unversöhnl­ichen Feinden geworden sind, hatten die

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