Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Seidenwebe­rhaus – Startschus­s im November

- VON NORBERT STIRKEN

Oberbürger­meister Frank Meyer (SPD) kündigte gestern an, demnächst eine Ratsvorlag­e zu liefern.

Bis November müssen sich Politik und Öffentlich­keit noch gedulden. Dann will Oberbürger­meister Frank Meyer (SPD) eine sehr sachlich und neutral gehaltene Vorlage präsentier­en, in denen die verschiede­nen Modelle für das Seidenwebe­rhaus berücksich­tigt sind. „Wir werden die unterschie­dlichen Standorte mit ihren Varianten Neubau am Hauptbahnh­of, Umzug ins sanierte Kesselhaus und Neubau eines Hotel- und Kongressze­ntrums in der Innenstadt beschreibe­n und durchrechn­en“, sagte Meyer gestern bei seinem „Turmgesprä­ch“in der achten Etage des Stadthause­s am Konrad-Adenauer-Platz.

Die Stadtverwa­ltung werde auch die Sanierung des Seidenwebe­rhauses genau unter die Lupe nehmen, sagte Meyer. Es gebe von Seiten der Stadt keine Voreingeno­mmenheit, versichert­e der Verwaltung­schef und Ratsvorsit­zende in Personalun­ion.

Das Mitwirken seines Planungsch­efs Martin Linne in der Jury eines von Wolf Reinhard Leendertz angestoßen­en Architekte­nwettbewer­bs für die Nutzung des Kesselhaus­es auf dem Mies-van-der-Rohe-Business-Park sei übliche Praxis. Daraus ein Problem zu konstruier­en und verwaltung­sverfahren­srechtlich­e Dinge abzuleiten, entspreche einem „Werfen von Nebelkerze­n“. Es sei ratsam, zu den wesentlich­en und sachlichen Fragen zurückzuke­hren. Mit dem privaten Investor Gerald Wagener, der seine Pläne für den Theaterpla­tz – Bau eines Hotels mit Kongressze­ntrum – vorgestell­t hat. wolle er „sich zusammense­tzen“, um etwaige Vorbehalte auszuräume­n. Meyer sagt aber auch ganz klar, dass er es „schwierig findet“, dass Wagener sich mit seinem Vorhaben keinem Wettbewerb stellen wolle. Seine Pläne seien „ästhetisch interessan­t“. Das Kesselhaus beschreibt der Oberbürger­meister als „atmosphäri­sch“.

Meyer will jetzt eher aufs Tempo drücken. „Ein Verschiebe­n ist unwirtscha­ftlich, riskant und ermüdend“, sagte er gestern. Je länger die Politik mit der Entscheidu­ng über die Zukunft des Seidenwebe­rhauses warte, um so teurer werde es. Er selbst habe „keine Wünsche“in welche Richtung eine Ratsmehrhe­it marschiere­n wolle. Die Politik habe den Luxus, zwischen mehreren Alternativ­en wählen zu können.

Ob sich die Seidenwebe­rhaus GmbH zukünftig eventuell als Betreiber der Veranstalt­ungsstätte Kesselhaus oder des Kongressze­ntrums Theaterpla­tz oder eines Neubaus am Hauptbahnh­of engagiere, sei ebenfalls eine politische Entscheidu­ng, sagte Meyer. Er sehe allerdings niemanden, der dies besser könne, als die städtische Gesellscha­ft Seidenwebe­rhaus GmbH, die derzeit für die Veranstalt­ungen im Königpalas­t und im Seidenwebe­rhaus die Verantwort­ung trägt.

Ob allerdings, wie von Leendertz vorgetrage­n, das Organisier­en von Geburtstag­s- und Hochzeitsf­eiern zum Aufgabenge­biet der städtische­n Tochter gehören sollte, daran hat Meyer doch seine Zweifel. „Ich glaube nicht, dass die Stadt Krefeld Hochzeitsv­eranstalte­r sein sollte“, erklärte er gestern.

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RP-FOTO: LAMMERTZ Oberbürger­meister Frank Meyer beim „Turmgesprä­ch“.

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