Pizzabäcker soll Lokal angezündet haben

Brandursache war eine Kerze, die offenbar mitten in Papier und Kartons angesteckt worden war.

(wuk) Ein nächtliches Feuer in einer City-Trattoria will das Landgericht jetzt in einem Indizien-Prozess gegen einen Pizzabäcker (37) aufklären. Vor mehr als zweieinhalb Jahren soll er als damaliger Geschäftsführer des Restaurants gegen Mitternacht einen Brand gelegt, das Lokal verlassen und abgeschlossen haben. Ein Mieter im zweiten Stock bemerkte Brandgeruch, alarmierte die Feuerwehr, so dass es bei hohem Sachschaden blieb. Dem Pizzabäcker wird ab dem 29. August schwe- re Brandstiftung vorgeworfen. Bisher hat er alle Vorwürfe bestritten. Über ein mögliches Motiv gibt es bisher keine Erkenntnisse. Zugegeben hat der Tatverdächtige nur, dass er in jener Januarnacht 2015 als Letzter das Lokal verlassen, die Tür der Trattoria ordnungsgemäß abgeschlossen habe. Polizei, Feuerwehr und ein Brandsachverständiger fanden keinerlei Einbruchsspuren. Der Gutachter entdeckte aber hinter einem quer gestellten Schrank eine Kerze, die offenbar mitten in leicht entzündlichen Materialien aufgestellt und angesteckt worden war. Als sie heruntergebrannt war, griffen die Flammen auf aufgehäuftes Papier, Kartons und Plastikfolien über. Trotz des schnellen Feuerwehreinsatzes wurde das Restaurant erheblich beschädigt. Allein die Kosten für die Entsorgung der beschädigten Inneneinrichtung sollen 30.000 Euro betragen haben. Der Angeklagte hat zugegeben, in einem Durchlass im Lokal einen Wandschrank abgerückt zu haben. Das sei nötig gewesen, um nach Problemen mit der Telefonanlage sowie dem EC-Karten-Lesegerät die technischen Anschlüsse zugänglich zu machen. Die Anklage geht allerdings davon aus, dass der abgerückte Schrank als Sichtschutz für die Brandlegung dienen sollte, damit Passanten vor dem Lokal die Kerze dahinter nicht sehen konnten. Zum Prozess, der auf drei Verhandlungstage angesetzt ist, wurden auch die beiden Gesellschafter des TrattoriaBetriebes als Zeugen geladen.