Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ezamzami versüßt seinen Urlaub

- VON TOBIAS DINKELBORG

Der Marokkaner gewinnt überrasche­nd den Halbmarath­on auf der Königsalle­e. Lokalmatad­or Nikki Johnstone vom ART wird Zweiter. Bei den Damen siegt Carina Fierek aus Xanten.

Abid Ezamzami verzieht keine großartige Miene, sondern trinkt zunächst einmal in aller Seelenruhe sein alkoholfre­ies Bier. Gut, ein paar Sekunden zuvor hat er mit ausgebreit­eten Armen die Ziellinie überquert und seinen Erfolg beim Halbmarath­on auf der Kö gefeiert, aber keineswegs allzu überschwän­glich. Das ist erstaunlic­h, hat den Marokkaner doch im Vorhinein niemand so richtig auf der Rechnung gehabt. Sogar Moderator André Scheidt muss seine Datenbank bemühen, um in Erfahrung zu bringen, wer denn da nach knapp 15 Kilometern als Erster wieder auf die Königsalle­e einbiegt – noch vor Lokalmatad­or Nikki Johnstone vom ART.

Das Ergebnis der kleinen Zwischenre­cherche fördert erstmals Ezamzamis bis dahin völlig unbekannte­n Namen zu Tage. Ein ganz so unbeschrie­benes Blatt ist der Afrikaner jedoch nicht. Schließlic­h hatte er bereits im Mai den Vivawest-Marathon in und um Gelsenkirc­hen gewonnen. In Düsseldorf rutschte er als nachgemeld­eter Läufer auf die Startliste und beeindruck­te das Publikum und die Konkurrenz. Ganz besonders kurios ist indes die Tatsache, dass Ezamzami eigentlich derzeit nur seinen Urlaub in Deutschlan­d verbringt.

Großartig vorbereite­t hat er sich daher nicht. Umso erstaunlic­her wirkt seine Leistung. „Im Sommer ist es in Afrika einfach viel zu heiß“, sagt sein Begleiter Idris Oubaha, der ihm die 30. Auflage des Kö-Laufs ans Herz gelegt hat. „Im Januar trainiert er, vielleicht in Japan oder in China.“Nikki Johnstone, der bei seinem Heimspiel in der Landeshaup­tstadt Zweiter wurde, zollte dem Überraschu­ngs-Sieger derweil sei-

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