Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Traumhafte Heimpremiere
tern dafür, dass der Rückstand (18:19) knapp ausfiel und noch reparabel war. Glücklicherweise meldete sich neun Minuten vor dem Ende Alexander Oelze wieder zurück. Der 33 Jahre alte Rückraumspieler war in der ersten Halbzeit mit fünf Treffern der überragende Akteur, den die Gäste dann aber aus dem Spiel genommen hatten.
„Pankofer und Oelze sind unsere Topspieler“, sagte Trainer Ceven Klatt. „Sie haben in den entscheidenden Situationen Verantwortung übernommen und Führungsqualitäten bewiesen.“Auch wenn der Trainer den beiden ein Extra-Lob zollte, so war er doch mit der gesamten Mannschaftsleistung zufrieden. „Wir haben stark verteidigt. Dennis Aust und Heider Thomas waren überragend. Dass wir nur 23 Gegentore bekommen haben, war der Schlüssel zum Erfolg.“Daher verzieh er Aust auch dessen schwachen Abschluss in der Offensive: „Entscheidend war, dass er seine Seite hinten dicht gemacht hat.“Auch die Leistung von Torhüter Vladimir Bozic wusste Klatt einzuordnen: „Er hat heute zehn Bälle pariert. Das ist für ihn kein überragender Wert, aber es waren ganz wichtige Bälle.“
Der Konstanzer Trainer Daniel Eblen war aufgrund des Resultats enttäuscht, aber mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Der Unterschied heute war, dass die Vikings über viel Einzelqualität verfügen, während wir uns alles hart erarbeiten müssen.“
Rene Witte, Vikings-Geschäftsführer, war rundum zufrieden: „Wir sind glücklich, dass wir gewonnen und fast die Zuschauermarke von 1000 geknackt haben. Wir haben heute aber auch gesehen, wie schwer es in der zweiten Liga ist.“
Vikings: Bozic, Moldrup – Hoße (2), Handschke, Bahn, Thomas, Klasmann (1), Oelze (6), Pankofer (7/3), Weis (1), Gipperich (4), Bornemann, Aust (2), Artmann, Coric (1).
Der Druck, der auf den Vikings lastete, war nach dem verlorenen Auftaktspiel in Bietigheim enorm groß, denn am kommenden Samstag gibt es beim Bundesliga-Absteiger Balingen kaum etwas zu holen. Bei einer Heimniederlage gegen Konstanz drohte ein Fehlstart, der die Wikinger empfindlich getroffen und zurückgeworfen hätte. Den haben sie in den letzten 60 Sekunden mit dem Glück des Tüchtigen verhindert. Mehr noch, die 996 Zuschauer waren am Ende restlos begeistert und werden auf jeden Fall wiederkommen. Eine bessere Heimpremiere als einen Sieg mit einem solch dramatischen Finale hätte es nicht geben können – ein Sieg mit zehn Toren Unterschied wäre weitaus langweiliger gewesen. Zugleich ist es eine Warnung, wie schnelllebig der Sport ist. Aber es war ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Spitzenhandball wieder in Düsseldorf zu etablieren.
Thomas Schulze