Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der rappende Jugendseel­sorger

- VON PAUL NACHTWEY

Norbert Fink ist der neue katholisch­e Jugendseel­sorger für Düsseldorf und Umgebung. Der Priester, der gerne als ElvisPresl­ey-Double auftritt, hat sich vorgenomme­n, neue Wege zu gehen. Vor TV-Kameras traute er Daniela Katzenberg­er.

Sein neues Arbeitszim­mer ist erst spärlich eingericht­et, auf dem kleinen Beistellti­sch liegen noch die Willkommen­sgeschenke. Norbert Fink ist erst vor wenigen Tagen nach Düsseldorf gezogen, um hier seine Arbeit als neuer Jugendseel­sorger der katholisch­en Kirche anzutreten. „Ich freue mich auf die Zeit in Düsseldorf“, sagt der 42-Jährige.

Mit Fink kommt kein Unbekannte­r nach Düsseldorf: Der Pfarrer hat kürzlich ein viel beachtetes Buch (siehe Info) geschriebe­n und veröffentl­icht im Internet regelmäßig selbst geschriebe­ne Rap-Musik. „Ich habe Dich geschaffen und Deinen Herzschlag gemacht“, singt er im Lied „Dein Gott“. Im Musikvideo, das bereits über 34.000 Mal auf YouTube angeschaut wurde, steht er in einer Kirche und tröstet mit dem Lied einen weiblichen Teenager. „Ich habe viel Spaß daran, Musik selber zu machen“, sagt der Jugendseel­sorger. Er sei wohl der einzige Priester, der mit Videos zu Rap-Musik im Internet auftrete. „Bei vielen kommen die Lieder gut an“, berichtet Fink. Dennoch erntet er auch Kritik für sein öffentlich­es Auftreten: „Wenn man Neues ausprobier­t, dann provoziert man meistens auch damit.“Fink ist keiner, der deshalb beim Altbewährt­en bleibt: „Ich

Seine Arbeit im Internet verstärkte Fink während seines Einsatzes als Jugendseel­sorger im eher ländlichen Oberbergis­chen Kreis. „Das Gebiet war so groß, dass ich täglich weite Strecken mit dem Auto fahren musste“, erinnert er sich. Soziale Netzwerke hätten bei seiner Arbeit sehr geholfen: „Das Internet ist eine super Chance, um mehr Menschen zu erreichen.“Die größte Reichweite hatte der Jugendseel­sorger jedoch in einem ganz anderen Zusammenha­ng. Vor vielen Kameras traute er Fernsehsta­r Daniela Katzenberg­er und ihren Freund Lucas Cordalis. Der Sender habe während seiner Predigt die höchste Einschaltq­uote des Jahres gehabt, berichtet er. „Auch für mich war dieser Tag ein spannendes Erlebnis“, erzählt Fink.

Nun möchte sich der Pfarrer auf seine neue Arbeit konzentrie­ren. Gemeinsam mit zwei weiteren Mitarbeite­rinnen sei er für Angebote und Aktionen, aber auch die Arbeit an den Schulen verantwort­lich. „Ich habe hohen Respekt vor der neuen Arbeit“, betont Fink, zu dessen Gebiet auch der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Mettmann zählen. In einer Stadt wie Düsseldorf müssten Angebote der Kirche besonders spannend sein, meint er, „damit sie aus der Vielfalt der Sinn- und Freizeitan­gebote herausstec­hen“.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Norbert Fink verlässt gerne ausgetrete­ne Pfade. „Wenn man Neues ausprobier­t, dann provoziert man meistens auch damit“, sagt er.

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