Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Anwohner kümmern sich um Sicherheit­sschikane

- VON SEBASTIAN ESCH

Ein schwerer Betonkübel soll an der Oberdorfst­raße in Kalkum für ruhigeren Verkehr sorgen.

KALKUM Ein Betonkübel, der den Verkehr an der Oberdorfst­raße in Kalkum beruhigen sollte, ist – offenbar von einem Lkw – verschoben worden. Da dieser von gestern Morgen an eine Rettungsga­sse blockiert hatte, halfen sich die Bürger schließlic­h selbst und schoben ihn zurück an seinen Platz.

Verschoben wurde er nach Annahmen der Anlieger etwa zwischen 8.30 und 9 Uhr – wohl von einem größeren Auto oder einem Lkw. „Ob das ein Unfall war oder mutwillig geschehen ist, wissen wir nicht“, sagte Anwohnerin Vera Dohmgoerge­n. Allerdings sei das ohnehin marode Behältnis bei dem Vorfall wei- ter kaputtgega­ngen, und der Verursache­r habe es danach auch nicht wieder an ihren Platz geschoben. „Stattdesse­n blockierte er den halben Tag den Rettungswe­g für Krankenwag­en.“Das sei besonders gefährlich, weil in der unmittelba­ren Nähe eine Diakonie liegt. Schließlic­h half ein Bauer mit einem kleinen Traktor dabei, den Kübel wieder an seinen Platz zu schieben. Allerdings sei dieser inzwischen so zerbrechli­ch, dass er dringend ersetzt werden muss.

Der tödliche Unfall eines Mädchens in Wittlaer hat die Menschen besonders sensibel für die Gefahren des Straßenver­kehrs gemacht. Dass die Oberdorfst­raße in Kalkum ein Problemfal­l ist, sei bekannt, sagt Dohmgoerge­n: „Hier rasen die Fahrer immer mit 70 km/h durch. Wir warten eigentlich nur darauf, dass mal etwas ähnlich Schlimmes passiert wie in der vergangene­n Woche.“Zu Personensc­häden kam es an dieser Stelle noch nicht, aber es gebe oft Schäden an den geparkten Autos.

Die Bewohner der Oberdorfst­raße versuchen schon seit längerem, etwas gegen Raser zu tun. In Kürze wollen sie an die Bezirksreg­ierung herantrete­n: „Wir bereiten gerade mit allen Anwohnern einen neuen Antrag vor“, erklärte Dohmgoerge­n. Ein Wunschszen­ario steht schon: „Wenn man die Straße zu einer Spielstraß­e machen könnte, würde das vielleicht helfen.“

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN So leuchtet normalerwe­ise die Altstadt im Advent. In diesem Jahr könnte es über den Köpfen der Passanten jedoch dunkel bleiben.
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FOTO: DOHMGOERGE­N Ein Bauer half mit seinem Traktor dabei, den Kübel wieder an seinen Platz zu schieben.

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