Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Krefeld kämpft sich ins Spiel und feiert Derby-Sieg
KREFELD Manches erinnert zwangsläufig an die Dortmunder Südtribüne. Nicht nur, dass die Fans der Krefeld Pinguine in Schwarz-Gelb gekleidet sind, sondern es ertönt auch vor jedem Eishockeyspiel „You’ll never walk alone“. Diesmal erinnerte aber auch ein Großaufgebot an Polizei an die weniger schönen Verhältnisse beim Fußball. Der Grund: Krefelder und Düsseldorfer Fans mögen sich nicht besonders. Und bei aller Parallelität gibt es einen gravierenden Unterschied: Während die Dortmunder Fußballer die Tabelle souverän anführen, steckten die Krefelder Eishockeycracks im Keller. Warum, das zeigte sich gestern im ersten Drittel. Aber sie steigerten sich enorm, derweil bauten die Düsseldorfer nach einer 2:0-Führung erschreckend ab. Am Ende feierten die Schwarz-Gelben vor 5579 Zuschauern einen verdienten Derby-Sieg und bezwangen den Nachbarn mit 4:2 (0:1, 1:1, 0:2).
Martin Schymainski war der gefeierte Mann. Der 31 Jahre alte Stürmer gab dem Spiel mit seinem Anschlusstreffer die Wende. Zudem bereitete er den dritten Treffer vor und sorgte 34 Sekunden vor Schluss mit seinem Schuss ins leere Tor endgültig für die Entscheidung. „Natürlich sind wir glücklich“, meinte der Torschütze. „Im ersten Drittel waren wir nicht bereit. Nach dem schwachen Anfangsdrittel hat uns der Trainer in der ersten Pause bei der Ehre gepackt. Dann wurden wir immer stärker und haben am Ende verdient gewonnen.“
Das bestätigte auch DEG-Trainer Mike Pellegrims. „Die Krefelder haben ihr Ding 60 Minuten durchgezogen und am Ende verdient gewonnen“, sagte er. „Wir müssen verstehen, dass ein Eishockeyspiel nicht ein oder zwei Drittel dauert, sondern drei Drittel.“Bereits am Freitag hatte seine Mannschaft bis fünf Minuten vor Schluss 2:1 in Wolfsburg geführt, am Ende jedoch mit 2:3 nach Verlängerung verloren. Dass die Düsseldorfer am Wochenende nur einen anstatt der durchaus sechs möglichen Punkte geholt haben, ist überaus ärgerlich. So versäumten sie es in Krefeld, aus ihrer drückenden Überlegenheit im Anfangsdrittel Kapital zu schlagen und da bereits für die Entscheidung zu sorgen. Auch Pellegrims zeigte sich über die magere Ausbeute von einem Pünktchen am Wochenende enttäuscht: „Das ist zu wenig.“