Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Krefeld kämpft sich ins Spiel und feiert Derby-Sieg

- VON THOMAS SCHULZE

KREFELD Manches erinnert zwangsläuf­ig an die Dortmunder Südtribüne. Nicht nur, dass die Fans der Krefeld Pinguine in Schwarz-Gelb gekleidet sind, sondern es ertönt auch vor jedem Eishockeys­piel „You’ll never walk alone“. Diesmal erinnerte aber auch ein Großaufgeb­ot an Polizei an die weniger schönen Verhältnis­se beim Fußball. Der Grund: Krefelder und Düsseldorf­er Fans mögen sich nicht besonders. Und bei aller Parallelit­ät gibt es einen gravierend­en Unterschie­d: Während die Dortmunder Fußballer die Tabelle souverän anführen, steckten die Krefelder Eishockeyc­racks im Keller. Warum, das zeigte sich gestern im ersten Drittel. Aber sie steigerten sich enorm, derweil bauten die Düsseldorf­er nach einer 2:0-Führung erschrecke­nd ab. Am Ende feierten die Schwarz-Gelben vor 5579 Zuschauern einen verdienten Derby-Sieg und bezwangen den Nachbarn mit 4:2 (0:1, 1:1, 0:2).

Martin Schymainsk­i war der gefeierte Mann. Der 31 Jahre alte Stürmer gab dem Spiel mit seinem Anschlusst­reffer die Wende. Zudem bereitete er den dritten Treffer vor und sorgte 34 Sekunden vor Schluss mit seinem Schuss ins leere Tor endgültig für die Entscheidu­ng. „Natürlich sind wir glücklich“, meinte der Torschütze. „Im ersten Drittel waren wir nicht bereit. Nach dem schwachen Anfangsdri­ttel hat uns der Trainer in der ersten Pause bei der Ehre gepackt. Dann wurden wir immer stärker und haben am Ende verdient gewonnen.“

Das bestätigte auch DEG-Trainer Mike Pellegrims. „Die Krefelder haben ihr Ding 60 Minuten durchgezog­en und am Ende verdient gewonnen“, sagte er. „Wir müssen verstehen, dass ein Eishockeys­piel nicht ein oder zwei Drittel dauert, sondern drei Drittel.“Bereits am Freitag hatte seine Mannschaft bis fünf Minuten vor Schluss 2:1 in Wolfsburg geführt, am Ende jedoch mit 2:3 nach Verlängeru­ng verloren. Dass die Düsseldorf­er am Wochenende nur einen anstatt der durchaus sechs möglichen Punkte geholt haben, ist überaus ärgerlich. So versäumten sie es in Krefeld, aus ihrer drückenden Überlegenh­eit im Anfangsdri­ttel Kapital zu schlagen und da bereits für die Entscheidu­ng zu sorgen. Auch Pellegrims zeigte sich über die magere Ausbeute von einem Pünktchen am Wochenende enttäuscht: „Das ist zu wenig.“

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