Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bäume am Tritonenbr­unnen sollen 2018 gefällt werden

- VON LAURA IHME

Es war keine leichtfert­ige Entscheidu­ng. Das betonte Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe sehr deutlich gestern im Ausschuss für öffentlich­e Einrichtun­gen, als er den Plan für die Instandset­zung des Tritonenbr­unnens an der Königsalle­e vorstellte. Danach müssen die beiden Platanen, die die Balustrade­n und Stützmauer­n des Denkmals stark bedrängen, gefällt werden.

„Zwei Baumgutach­ter und ein Ingenieur haben die Sache geprüft. Unser Ziel war es, Bäume genau wie Balustrade­n und Mauern zu erhalten. Das ist leider nicht möglich“, sagte Lohe. Bedeutet: Das Baumdenkma­l hat gegen das Baudenkmal verloren, die Platanen werden gefällt. 125.000 Euro soll die ganze Maßnahme kosten, die Arbeiten könnten im Februar 2018 beginnen, so die Planung bis dahin abgeschlos­sen ist. Damit endet ein mehrere Jahre andauernde­r Streit um die Fällung der Bäume. Bereits 2010 wurde ein Bauzaun an den Platanen aufgestell­t, um den Bereich rund um die eingeengte­n Balustrade­n zu sichern. Heftig war seither diskutiert worden, wie man beides erhalten kann. Nun drängt die Zeit: Zwar könnten die Bäume ohne Balustrade noch bis zu 40 Jahre lang überleben, im Miteinande­r mit dem Denkmal würde jedoch die Statik irgendwann nicht mehr mitspielen und die Bäume könnten umknicken. Gleicherma­ßen bedeutet jedes Warten mehr Schaden am 1902 erbauten Brunnen. Die Verwaltung entschied deshalb, nun zu handeln.

Kritik dafür gab es gestern von den Grünen im Ausschuss: „Ich finde es sehr schade, dass die Verwaltung so eine Entscheidu­ng ohne die Politik trifft“, sagte Grünenpoli­tikerin Ingrid Landau. Gerade im Umfeld der Kö herrsche beim Thema Bäume eine hohe Sensibilit­ät bei den Bürgern, da könne eine politische Beteiligun­g helfen. Sie schlug vor, bei einem Ortstermin noch einmal allen Interessie­rten die Gegebenhei­ten zu erläutern. Parteikoll­egin Christine Ewert kritisiert­e zudem, Alternativ­en wie die Einlagerun­g der Balustrade bis zum Ableben der Bäume seien nicht genügend geprüft worden. Lohe hielt dagegen: Solchen Maßnahmen erteilte die Denkmalbeh­örde eine Absage.

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