Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

FACHLEUTE DISKUTIERT­EN IM VERLAGSHAU­S DER RHEINISCHE­N POST

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naler Aufsicht. Den Takt gab Angela Küster von der Bezirksreg­ierung vor. Die Abteilungs­leiterin für Umwelt und Arbeitssch­utz machte klar, dass die Grenzwerte für Stickoxid seit 2010 gelten und es nunmehr zu einem raschen Handeln komme müsse. Die Zeit sei stark ausgeschöp­ft worden, sagte die Verwaltung­sfrau, und sie bezog sich dabei auf die Rechtsprec­hung. So hat das Verwaltung­sgericht ausgerechn­et der deutschen Autostadt Stuttgart im Juli entschiede­n, dass Fahrverbot­e für Diesel-Pkw ab 2018 die einzig effektive Lösung gegen eine gesundheit­sschädlich­e Stickoxid-Belastung wären. Die Nachrüstun­g der Autos bis und nach 2020 geschehe zu spät.

Dies beeinfluss­t die Argumentat­ionslinie der Düsseldorf­er Kommunalau­fsicht. Ein Aussetzen etwa der Grenzwerte für eine gewisse Zeit, wie es Biedendorf beim Roundtable zu Beginn vorschlug, stieß bei Küster auf Ablehnung. Die Bezirksreg­ierung erwartet ein Bündel von Maßnahmen, das eine effektive Verbesseru­ng der Stickoxid-Belastung in kurzer Zeit wahrschein­lich macht. „Bis 2020 wäre dies zu spät“, sagt Küster. Ihre Behörde hat die Umsetzung des neuen Luftreinha­lteplans um drei Monate auf den 1. April 2018 verschoben, weil die Entscheidu­ng des Bundesverw­altungsger­ichts zur Frage aussteht, ob ein Dieselfahr­verbot in Düsseldorf rechtmäßig wäre.

Die Aufsicht hält 2018 deswegen für ein verlorenes Jahr. Will heißen, dass ein DieselFahr­verbot 2018 eher unwahrsche­inlich ist. Im Jahr darauf aber könnte es zu einer solchen Einschränk­ung kommen. Die städtische Verkehrsde­zernentin Cornelia Zuschke verlangte deswegen von allen Seiten Flexibilit­ät. Diese ist notwendig, denn von rund 60 auf 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter zu kommen, „das sind Welten“, sagte Küster. Zudem sind nur 32 der fast 60 Mikrogramm auf der höchstbela­steten Corneliuss­traße durch den Verkehr verursacht. Dennoch soll er als einziger Verursache­r reduziert beziehungs­weise „grüner“werden.

Die Rheinbahn stellt 2018 ihre 80 Busse auf der Route Corneliuss­traße auf Euro-6Diesel um. „Ab 2022 gehen nur noch E-Busse in Betrieb“, sagt Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar. Dadurch sinkt die Belastung allerdings nur um drei Mikrogramm pro Kubikmeter. Da die größte Belastung durch Euro-5-Diesel entsteht, kommt es auf wirksame Updates dieser Fahrzeuge und den Austausch älterer Diesel an.

Die Düsseldorf­er Taxi-Flotte ist vergleichs­weise rückständi­g, von den 1200 Fahrzeugen sind nur 140 Hybrid-Fahrzeuge. Die Umrüstung bei den City-Logistiker­n auf E-Modelle und die Bündelung der Fahrten kann viel bringen. Pro Tag gibt es in Düsseldorf 40.000 Lieferfahr­ten.

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FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Ungetrübte Sicht auf Düsseldorf hatten die Teilnehmer der Diskussion­srunde am Runden Tisch, zu dem Rheinische Post und IHK in die 14. Etage des RP-Verlagshau­s in Düsseldorf-Heerdt eingeladen hatten.

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