Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zwischen Realität und Fiktion

- VON JACQUELINE BÖHLAND

Das Medienkuns­tfestival Fiktiva lädt zur Neuentdeck­ung der Altstadt ein.

Alltäglich­e Orte mit anderen Augen sehen, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimm­en lassen – das hat sich das Fiktiva-Medienkuns­tfestival zur Aufgabe gemacht. Der Fokus des Festivals liegt auf dem Zusammensp­iel verschiede­ner Künste, ganz nach dem Motto: „Ohne Vorstellun­gskraft gibt es keine Kunst.“

Den Auftakt bildete ein Podiumsges­präch, das gestern im NRW-Forum ein Aufeinande­rtreffen von Künstlern und Besuchern mit den künstleris­chen Leitern Gabriel Rodriguez und Joris Schwarz ermöglicht­e. Mit Ausblick auf den Festivalpa­rcours, der sich bis Sonntag durch die Düsseldorf­er Altstadt erstreckt, steht ein Konzept im Raum, das Menschen adressiert, die sonst selten das Theater oder Kino besu- chen. „Es ist ein soziales Projekt“, erklärt Rodriguez. Daher sind die verschiede­nen Performanc­es und Installati­onen im öffentlich­en Raum erfahrbar, an Orten, an denen Kunst bisher nicht gezeigt wurde. Zahlreiche Künstler aus verschiede­nen Sparten – Sänger, Tänzer, Musiker, Videokünst­ler –, Lichtinsta­llationen, Ausstellun­gen und weitere Vorführung­en sollen die Altstadt bis Sonntag in ein Museum verwandeln.

Der Parcours beginnt heute um 17 Uhr in der Pizzeria Colosseo mit einer Voguing-Performanc­e und Musik und führt weiter über das Filmkunstk­ino zum alten Hafen, an dem zahlreiche Performanc­es und Installati­onen zu sehen und erleben sind. Am Samstag lädt der Parcours, beginnend am NRW-Forum bis zur Black Box an verschiede­nen, zeitlich aufeinande­r abgestimmt­en Sta- tionen zum Flanieren ein. Besucher können dabei zu einzelnen Vorführung­en gehen, den Parcours mitlaufen oder nach eigenen Vorlieben die Stadt für sich selbst neu entdecken.

Auch am Sonntag werden alle Stationen des Parcours noch einmal in künstleris­che Szenen verwandelt: durch eine Klanginsta­llation von Daniel Brandl in der Kunstakade­mie etwa und eine Chanson- und Akkordeond­arbietung von Lisenka Kirkcaldy und Krisztián Palágyi am Fischersju­nge-Brunnen. Zudem gibt es einen Workshop zum Thema „Die Verletzlic­hkeit des Schauspiel­ers vor der Kamera“mit Santi Senso und Fede Pouso und vielen weitere Performanc­es und Installati­onen in der Stadt.

Beginn am Samstag und Sonntag ist jeweils um 14 Uhr am NRW-Forum; Programm: www.fiktiva.eu

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