Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ausstellun­g zum A57-Lärmschutz: Autobahn soll deutlich leiser werden

- VON SVEN SCHALLJO

Straßen.NRW stellte am Mittwochab­end die Pläne für den Ausbau der A57 vor. Der Raum bei Dujardin in Uerdingen war sehr gut gefüllt. Die Planer machten viel Hoffnung auf eine leisere Zukunft. Am Montag findet der nächste Info-Abend in der Gesamtschu­le Kaiserpfal­z statt.

Schon vor Beginn der Präsentati­on der Pläne für den Ausbau der A57 am Mittwochab­end verwies Moderatori­n Stephanie Maar auf den zweiten Termin am Montagaben­d (18 Uhr) in den Räumlichke­iten der Gesamtschu­le Kaiserplat­z. Denn der Raum bei Dujardin in Uerdingen war zum Bersten gefüllt, für viele interessie­rte Bürger gab es keine Sitzplätze mehr. Das zeigt, wie groß das Interesse der Menschen an diesem Projekt ist. Auch am Montag wird aller Voraussich­t nach viel Besuch zu erwarten sein.

Die Bürger hatten die Möglichkei­t, sich über die Gesamtkonz­eption, Lärmschutz, Umweltschu­tz, Entwässeru­ng und die formalen Aspekte des Ablaufs zu informiere­n. Den mit Abstand größten Redeanteil hatte der Lärmschutz­beauftragt­e der Planungsgr­uppe von Straßen.NRW, Dietmar Mädel.

Er hatte sehr gute Nachrichte­n für die Bürger, denn praktisch jede Frage und jeden Einwand konnte er letztlich mit der Aussage beantworte­n, dass es langfristi­g, das heißt nach Fertigstel­lung der Arbeiten, für alle Bürger deutlich leiser werde. „Der Lärmschutz und der Schutz der Bürger vor Emissionen stehen bei allen Maßnahmen absolut im Vordergrun­d. Das war bei der bestehende­n Ausführung, die aus den frühen 70er Jahren stammt, längst nicht so ausgeprägt“, sagte er. Der Schutz beruht auf zwei Komponente­n: Auf der Strecke soll offenporig­er Asphalt, der so genannte Flüsterasp­halt, verbaut werden. „Der bringt immer mindestens fünf Dezibel Lärmredukt­ion. Frisch verbaut sogar acht. Setzt er sich zu, geht die Reduktion zurück. Sinkt sie unter den Wert von fünf, wird der Belag erneuert“, erklärte der Experte.

Das zweite Element bilden die Lärmschutz­wände. Zwischen Ausfahrt Gartenstad­t und Zentrum sollen sogar an beiden Seiten und auf dem Mittelstre­ifen hochabsorb­ierende Lärmschutz­wände verbaut werden. Damit werde die Bahn für alle Anwohner auch bei steigendem Verkehrsau­fkommen deutlich leiser. Der Naturschut­z kommt auch nicht zu kurz. 180.000 Quadratmet­er Ausgleichs­flächen werden entsiegelt, aufgeforst­et oder renaturier­t, wie der Umweltbeau­ftragte Josef Sontag erläuterte. Auch soll die Gestaltung darauf ausgericht­et sein, dass sich die neue Autobahn besser in das Stadt- und Landschaft­sbild einfügt.

Für negative Reaktionen unter den Zuschauern sorgten eigentlich nur zwei Aussagen. Die eine kam erneut von Mädel, der erläuterte, dass es einen Abschnitt von rund 400 Metern auf Höhe Linn gäbe, der keine Lärmschutz­wände bekomme: „Dort gibt es keine Wohnbebauu­ng. Damit wird an keinem Haus der Grenzwert verletzt und deshalb finanziert der Bund als Auftraggeb­er hier keine Wände.“

Die zweite schlechte Nachricht hatte Projektlei­ter Athanasios Mpasios, der den Zeithorizo­nt absteckte: Bei idealem Verlauf können die Maßnahmen im Jahr 2021 in die Umsetzung gehen. Es folgen vier bis fünf Jahre Bauzeit. „Das kommt vor allem durch die vielen Brücken auf dem Krefelder Stadtgebie­t. Allein die Schönwasse­rbrücke, die größte von allen, wird rund eineinhalb Jahre dauern“, erläuterte er. Der Lärmschutz solle allerdings so weit möglich zuerst aufgestell­t werden. „Bei Brücken geht das natürlich nicht, die müssen wir ja zuerst bauen.“

Insgesamt aber konnten die Experten den Bürgern viele Sorgen und Bedenken nehmen. Und so fasste eine Aussage von Projektlei­ter Mpasios die Botschaft gut zusammen: „Die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen werden aufgehoben, wenn alles fertig ist. Dennoch werden wir für alle Anwohner eine deutliche Reduktion der Lärm- und Schadstoff­belastung erreichen.“

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FOTO: SCHALLJO Die Projektgru­ppe von Straßen.NRW präsentier­te am Mittwochab­end bei Dujardin die Pläne für den Ausbau der A57: Stephanie Maar (Moderation), Athanasios Mpasios (Projektlei­ter), Dietmar Mädel (Experte Lärmschutz), Josef Sontag (Experte Entwässeru­ng),...

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