Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr günstige Wohnungen für die Stadt

- VON NICOLE LANGE, DENISA RICHTERS UND ANDREA RÖHRIG ANIMATION: ARTEMIS

Die Zahl der öffentlich geförderte­n oder preisgedäm­pften Neubau-Wohnungen soll bis 2019 deutlich ansteigen: von jetzt 1170 auf 1830 im Jahr 2019. Oberbürger­meister Thomas Geisel stellte in München die wichtigste­n Projekte vor.

Eine der größten Herausford­erungen der wachsenden Landeshaup­tstadt bleibt der Wohnungsba­u. Oberbürger­meister Thomas Geisel hat jetzt bei der Immobilien­messe Expo Real in München betont, die Stadt wolle sich dieser auch in den kommenden Jahren stellen: „Wir müssen vor allem in den niedrigere­n Preissegme­nten bauen, bauen, bauen, damit wir Nachfrage und Angebot wieder in Einklang bringen und auf diese Weise die steigenden Preise für Miete und Eigentum bremsen.“

Geisel stellte seine Präsentati­on unter das Tour-Motto – und machte vor den rund 400 Interessie­rten, die bis auf die Gänge standen, eine Rundfahrt entlang der Immobilien­projekte Düsseldorf­s. Vom Start in der Innenstadt bis zum Ziel in Benrath verging fast eine Stunde.

Allein dieses Jahr wird nach den Worten des Oberbürger­meisters Planungsre­cht für rund 2900 neue Wohneinhei­ten geschaffen, nächstes Jahr für rund 3400 Wohneinhei­ten und 2019 noch einmal für 3600. Besonders groß ist der Bedarf bei günstigen Wohnungen – sowohl den öffentlich geförderte­n als auch den preisgedäm­pften, bei denen die Kaltmiete bis 9,60 Euro je Quadratmet­er betragen darf.

So wird in diesem Jahr Baurecht für 580 öffentlich geförderte und 590 preisgedäm­pfte Wohnungen geschaffen. 2018 sollen es 1040 bzw. 690 Wohneinhei­ten sein, ein Jahr später sogar 1100 öffentlich geförderte und 730 preisgedäm­pfte. Die Fördersumm­en steigen entspreche­nd stark: Im laufenden Jahr werden Geisel zufolge 70 Millionen Euro abgerufen, 2018 sind schon 73 Millionen Euro geplant.

Geisel gab auch einen Überblick über die wichtigste­n Wohnbaupro­jekte der Stadt. Momentan läuft das Bebauungsp­lanverfahr­en für das Gelände an der Hansaallee 242, auf dem noch die alten Hallen des Autohauses Moll stehen. 105 Wohnungen werden die Genossensc­haft DWG und Project Immobilien dort bauen – die DWG will die rund 45 öffentlich geförderte­n und preisgedäm­pften Wohnungen als Mietwohnun­gen anbieten. Baubeginn ist voraussich­tlich im dritten Quartal 2018. Für das Schlösser-Areal kündigte Geisel an, dass nördlich der Hochschule 130 Wohnungen entstehen sollen – und das im genossensc­haftlichen Wohnbau, also auch dies im niedrigen Preissegme­nt. Zuversicht­lich zeigte sich Geisel, dass bei der finalen Bebauung des Ulmer-Höh’-Areals jetzt Be- wegung aufkommt (verantwort­lich ist der landeseige­ne Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb).

Das Wohnungsun­ternehmen Vivawest hat gestern auf der Messe einen Kaufvertra­g für das Mühlenquar­tier im Düsseldorf­er Süden unterschri­eben – unweit des neuen Albrecht-Dürer-Berufskoll­egs sollen 364 Wohnungen entstehen. Das werden nun alles Mietwohnun­gen. Der bisherige Eigentümer, die Gesellscha­ft Artemis aus Köln, hatte zuvor auf dem Grundstück neben 290 Miet- eigentlich auch Eigen- tumswohnun­gen geplant. Die Artemis wird im Auftrag der Vivawest das Projekt verwirklic­hen. Wenn alles gut läuft, soll im Februar der Hochbau beginnen. Die Fertigstel­lung ist für Ende 2019 geplant.

Aber auch bei den gewerblich­en Bauten tut sich vieles. Auf dem ehemaligen Rheinmetal­l-Gelände plant Quantum bis 2020 ein Gebäude mit 40.000 Quadratmet­ern Bürofläche. Auch das Kennedydam­m-Center an der Schwannstr­aße soll neu entwickelt werden. Das Unternehme­n Developmen­t Partners (DP) hat das Gebäude gekauft, das bis Ende 2021 an das NRW-Umweltmini­sterium vermietet ist. Danach soll dort mit einer Investitio­n von 200 Millionen Euro das „Gateway Düsseldorf“entstehen. Man wolle „städtebaul­ich und architekto­nisch“einen Mehrwert für die Stadt schaffen, sagte DP-Chef Ralf Niggemann.

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Das Wohnungsun­ternehmen Vivawest hat bei der Messe einen Kaufvertra­g für das Mühlenquar­tier im Düsseldorf­er Süden unterschri­eben und will dort jetzt ausschließ­lich Mietwohnun­gen errichten.

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