Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Prozess um 16.500-Euro-Pelzjacke

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Eine frühere Kandidatin der TV-Show „Der Bachelor“soll beim Diebstahl an der Kö geholfen haben.

STADTMITTE (wuk) Angeblich nur eine Kette von Zufällen brachte eine frühere Kandidatin (29) der TVShow „Der Bachelor“gestern vors Amtsgerich­t. Kurz vor Silvester 2016 soll sie einem flüchtig bekannten Paar beim Diebstahl einer kostbaren Nerzjacke aus einer Edel-Boutique an der Kö geholfen haben. Angeblich hat sie zwei Verkäuferi­nnen so abgelenkt, dass dem Paar der Diebstahl der 16.500-Euro-Pelzjacke gelang. „Falsch“, rief ihr Anwalt, „sie ist unschuldig.“Die Frau habe sich nur zufällig so lange mit dem Paar in dem Shop aufgehalte­n, bis der Diebstahl vollendet war. Ein Urteil fehlt noch.

Den Mann kennt die Angeklagte angeblich nur mit Vornamen „aus einem Café“, dessen Begleiteri­n sei ihr völlig fremd gewesen. Und doch habe das Trio damals nach einem weiteren Zufallstre­ffen Kö-Boutiquen durchstrei­ft. Die Angeklagte, die damals weder Einkommen noch Konto besaß, von „Taschengel­d“des Vaters lebte, habe ein Kleid für Silvester gesucht. Dazu habe das Trio auch jenen Kö-Marken-Shop besucht, wo Kleider „ab 2000 Euro“kosten, so die Shop-Managerin. Fündig wurde die Angeklagte nicht, weil ihr angeblich nichts gefiel, das für die geplante Silvesterf­eier in Berlin geeignet gewesen wäre. Doch während sie sich damals ein Modell nach dem anderen zeigen ließ, sollen ihre flüchtigen Bekannten die Pelzjacke erbeutet haben. Das fiel erst auf, als das Trio wieder weg war.

„Dass die etwas stehlen wollten“, so die Angeklagte später zur Polizei, „habe ich nicht gewusst. Ich finde das unglaublic­h!“Vor Gericht schwieg sie nun, ließ ihren Anwalt reden. Der hielt die Anklage für eine „blühende Fantasie eines Ermitt- lungsbeamt­en“. Doch die Richterin fand es einen „komischen Zufall“, dass die Angeklagte den Shop erst verließ, als der Diebstahl gelungen war, und hielt es für „lebensfrem­d“, dass sich die Angeklagte in der EdelBoutiq­ue teure Kleider zeigen ließ, „ohne sie nur mal anzuprobie­ren“.

Fakt ist: Das Paar ist damals mit der Luxus-Pelzjacke unerkannt entkommen. Ob die Angeklagte je eine Chance hatte, an der Kö etwas zu kaufen, soll durch weitere Finanzermi­ttlungen geklärt werden. Erst danach wird der Prozess ganz von vorne aufgerollt.

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