Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Der Volkspartei Union nicht würdig
Seit zwei langen Jahren streiten Angela Merkel und Horst Seehofer erbittert über die Flüchtlingspolitik und die Einführung einer Obergrenze. Nun kommt es zum Schwur, der CDU und CSU auch bei einer faktischen Begrenzung noch schwer zu schaffen macht. Denn der Riss durch die Union ist tief. Längst hätten die Kanzlerin und Bayerns Ministerpräsident eine Lösung finden und verhindern müssen, dass es ausgerechnet vor schwierigen Verhandlungen über eine Jamaika-Premiere erst einmal um die Rettung der eigenen Union geht. Stattdessen verständigten sie sich im Wahlkampf darauf, mit ihrem „Dissens“zu leben. Bei der Bundestagswahl haben sie dafür eine saftige Rechnung bekommen. Jetzt folgt noch eine Nachzahlung. Denn das Bild, das die Schwesterparteien auch jüngst wieder abgegeben haben, ist der stolzen Volkspartei Union nicht würdig. Gezerre sorgt für Misstrauen. Profiteure sind Claqueure von rechtsaußen, die so gern behaupten, die etablierten Parteien bekämen es nicht auf die Reihe. Gleich, wie die Begrenzung der Aufnahme von Flüchtlingen im Koalitionsvertrag heißen soll – die Zahlen sind längst zurückgegangen. Und eine Einigung von CDU und CSU bedeutet noch lange keinen Frieden mit FDP und Grünen. BERICHT MERKEL MACHT CSU IM FLÜCHTLINGSSTREIT..., TITELSEITE
Es heißt, wenn drei Deutsche zusammentreffen, gründen sie erst mal einen Verein. In dieser Tradition streben nun Deutschlands TopSportler die Gründung einer eigenen Organisation zur Stärkung ihrer Lobby an. Mit eigenem Geschäftsführer und vor allem eigenen finanziellen Mitteln. Es ist ein nachvollziehbares Interesse, sich selbst vermarkten zu wollen. Es birgt nur die Gefahr, statt Fortschritt noch mehr Bürokratie zu erschaffen.
Der Sport in Deutschland leidet unter großen Problemen. In vielen Bereichen sind die Spitzenathleten international schon lange nicht mehr wettbewerbsfähig. Sie verfügen in den olympischen Kernsportarten nicht über geeignete Trainingsmöglichkeiten, Förderprogramme und genügend Sponsoren, um vorne mitmischen zu können.
Es ist Aufgabe des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), diese Missstände anzugehen. Der DOSB hat seine mündigen Sportler zu lange nicht ernst genommen. Dabei wäre es gut, auf Augenhöhe miteinander zu reden. Aber wenn es dafür einen eigenen Verein braucht, ist das kein gutes Zeichen. BERICHT
EMündige Sportler
Kampf um Katalonien
s gibt noch Zeichen der Hoffnung. Während sich die konservativen Hardliner in Madrid und störrische Unabhängigkeitskämpfer in Barcelona unversöhnt gegenüberstehen, plädiert eine große Volksbewegung in Spanien für ein besseres Miteinander in diesem großen Land.
Man muss in die Geschichte gehen, um die Verbitterung der Katalanen zu verstehen. Der Diktator Franco verbot Sprache, Kultur und jede Eigenständigkeit. Der demokratischen Zentralregierung schienen die Katalanen oft arrogant, besserwisserisch und störrisch. Ein richtiger Ausgleich fand trotz des Autonomiestatuts nie statt. Jetzt brechen die Gräben – auch nach der schweren Finanzkrise – richtig auf.
Trotzdem dürfen nicht die Hardliner siegen. Katalonien braucht mehr Autonomie, am besten in einem Spanien der unterschiedlichen Nationalitäten. Das schließt auch die eigene Finanzgewalt ein. Nicht zuletzt darum geht es der katalanischen Regierung. Die muss wissen, dass nicht alle in der Region die Abspaltung wünschen. Voreilige Schritte sind fehl am Platz. Noch ist Zeit für einen Sieg der Vernunft. BERICHT