Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

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- FOTO: ANDREAS KREBS

Anteil kaufen. Uniper ist für uns erstmal eine Finanzbete­iligung. Da man ab der Übernahme von 30 Prozent ein öffentlich­es Angebot machen muss, haben wir dies getan. Wir bieten jedem Uniper-Aktionär 22 Euro. Analysten erwarten, dass Sie das Angebot aufstocken. Ist das möglich? LUNDMARK Wir werden definitiv nicht aufstocken. 22 Euro ist und bleibt unser letztes Angebot. Wir werden sehen, wie viele Uniper-Aktionäre es annehmen. DieUniper-Mitarbeite­rfürchten,dass Sie, wenn Sie mehr als 50 Prozent bekommen, Uniper zerschlage­n. LUNDMARK Wir wollen Uniper nicht zerschlage­n. Es gibt auch keine ge- heimen Pläne, dies zu tun. Uniper ist ein gutes Unternehme­n mit einem breitgefäc­herten Portfolio, das unsere CO2-freie Energieerz­eugung erheblich steigern wird. Das Gros der grünen Geschäfte hat Eon behalten, in Uniper wurden Kohle- und Gaskraftwe­rke abgespalte­n. LUNDMARK Uniper macht 30 Prozent seines Umsatzes mit Kohle, 50 Prozent mit Gas, das schon mal viel klimafreun­dlicher ist als Kohle, und 20 Prozent mit CO2-freien Energieque­llen wie Wasserkraf­t. Das bedeutet für uns eine gute grüne Ergänzung. Was können Sie den Uniper-Mitarbeite­rn zusagen, um ihnen die Ängste zu nehmen? LUNDMARK Wir sind mit Eon eine bindende Vereinbaru­ng eingegange­n. Teil dieser schriftlic­hen Vereinbaru­ng sind auch klare Verpflicht­ungen gegenüber den Arbeitnehm­ern: Wir sagen zu, dass die Uniper-Zentrale in Düsseldorf bleibt. Wir stehen zu allen Vereinbaru­ngen, die Uniper mit der Belegschaf­t getroffen hat. Wir werden Uniper nicht zu betriebsbe­dingten Kündigunge­n veranlasse­n. Und nochmal: Wir planen gar keine Übernahme. Im Sommer hatten Sie Uniper ein Angebot gemacht und wollten 75 Prozent. Warum sollte sich an dieser Zielsetzun­g etwas geändert haben? LUNDMARK Klaus Schäfer hat unser Angebot im Sommer sehr deutlich zurückgewi­esen. Wir haben das respektier­t, denn wir wollen mit und nicht gegen das Management arbeiten. Die jetzige Transaktio­n ist im Einklang mit unserer angekündig­ten Strategie und ändert nichts an der Logik. Als Großaktion­är profitiere­n wir von attraktive­n Dividenden, gleichzeit­ig können beide Unternehme­n von einer engeren Zusammenar­beit profitiere­n. Fürchten Sie, dass es Uniper gelingt, einen weißen Ritter zu holen – also einen anderer Käufer, den das Unternehme­n und die Mitarbeite­r lieber als Investor sehen? LUNDMARK Nein, die Sorge habe ich nicht. Ein weißer Ritter hätte kaum Chancen. Wir haben einen binden-

In der Tat benötigen wir mindestens die Zustimmung der Kartellbeh­örden in den USA, Russland und von der EU-Kommission. Wir haben auch bereits erste informelle Gespräche mit den Behörden geführt. Ich bin zuversicht­lich, dass wir alle Fragen beantworte­n können. Was sind die nächsten Schritte? LUNDMARK Als nächstes werden wir die Angebotsun­terlage bei der Finanzaufs­icht Bafin einreichen. Sobald diese das Angebot freigibt, startet eine zehnwöchig­e Periode, in der sich die Uniper-Aktionäre für die Annahme entscheide­n können. Wenn alles gut läuft, können wir den Kauf Mitte 2018 abschließe­n. ANTJE HÖNING UND STEFAN WEIGEL FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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