Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
CDU und Handel fordern Ergebnisse für Zukunft des Seidenweberhauses
„Wir sehen mit großem Interesse der Berichterstattung des Oberbürgermeisters und des Dezernenten Linne entgegen“, sagt Ratsherr Wettingfeld nach der Rückkehr von Frank Meyer von der Expo Real.
In die Diskussion um die Zukunft des Seidenweberhauses kommt kurzfristig wieder Bewegung. Davon geht zumindest die CDU aus. Nach monatelangem Stillstand bei der weiteren Planung rund um den Theaterplatz und einen möglichen Neu- oder Umbau der maroden innerstädtischen Veranstaltungshalle hat Oberbürgermeister Frank Meyer das Heft des Handelns in die Hand genommen. Mehrere Tage hielt sich der Verwaltungschef mit einer elfköpfigen Delegation in München auf der Expo Real auf, um auch auf der Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen für das Projekt zu werben.
Verwaltung und Wirtschaftsförderung sind gesprächsbereit für weitere Investoren, die eine Veranstaltungshalle auf dem Theaterplatz bauen wollen, betonte Meyer in diesem Zusammenhang ausdrücklich. „Mit dem Vorschlag von Herrn Wagener und dem Umbau des Kesselhauses ist das Bieterverfahren nicht abgeschlossen“, so der Oberbürgermeister vor seiner Abreise. Natürlich wollte er vor Ort auch mit möglichen Interessenten über die Zukunft des Theaterplatzes reden: „Es handelt sich hierbei um ein offenes Verfahren mit derzeit zwei interessanten Projektideen.“Meyer erklärte, dass er sich darauf freue, vielleicht „von dem einen oder anderen einen weiteren Vorschlag“zu hören.
In freudiger Erwartung fundierter Ergebnisse des mehrtägigen Trips von Teilen der Verwaltungsspitze in die bayerische Landeshauptstadt zeigt sich die CDU. „Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion ist das eine erfreuliche Botschaft“, so der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Wettingfeld gegenüber unserer Redaktion: „Wir sehen mit großem Interesse der Berichterstattung des Oberbürgermeisters und des Dezernen- ten Linne entgegen. Wir freuen uns auch auf die Vorlage der Verwaltung im November, die der Politik mit Sicherheit eine schnelle, sachgerechte und finanziell tragbare Entscheidung ermöglichen wird. Wir gehen davon aus, dass die Vorschläge dann mit dem Kämmerer abgestimmt und finanziell geprüft sind, so dass diese in der aktuellen Haushaltsberatung berücksichtigt werden können.“
Zügige und schnelle Ergebnisse der Verwaltung bei dem für die Innenstadt wichtigen Projekt erwartet auch der Handel. „Am Status quo des Seidenweberhauses und des Vorplatzes muss etwas getan wer- den – ohne Wenn und Aber“, erwartet Hartmut Janßen, Vorsitzender des Handelsverbands. „Selbst wenn der Gedanke an einen Veranstaltungsort Kesselhaus seinen Charme hat, führt kein Weg an einer Neugestaltung des Theaterplatzes vorbei. Insofern darf es keine Diskussion über ein entweder Seidenweberhaus oder Kesselhaus geben, sondern höchstens eine über ein sowohl als auch.“
Aufgrund des anhaltenden Rückgangs von Besucherfrequenzen in Städten ist der Handelsverband überzeugt, dass alles, was Leben bringt, in die Innenstadt gehört. „Veranstaltungen, wie Kongresse, Tagungen von Unternehmen oder Interessengruppen und Events zur Unterhaltung gehören dazu, auch Hotels“, erklärte Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbands. „Es ist unumstritten, dass das Seidenweberhaus und sein Umfeld weder zeitgemäß noch attraktiv sind. Eine gute und schnelle Lösung ist hier vorrangig für die Stadt. Eine konkurrierende Betrachtung von Seidenweberhaus und Kesselhaus führt nicht weiter. Bis zum 650-Jahre-Stadtjubiläum 2023 muss der Theaterplatz ein neues Gesicht haben.“