Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

CDU und Handel fordern Ergebnisse für Zukunft des Seidenwebe­rhauses

- VON JOACHIM NIESSEN

„Wir sehen mit großem Interesse der Berichters­tattung des Oberbürger­meisters und des Dezernente­n Linne entgegen“, sagt Ratsherr Wettingfel­d nach der Rückkehr von Frank Meyer von der Expo Real.

In die Diskussion um die Zukunft des Seidenwebe­rhauses kommt kurzfristi­g wieder Bewegung. Davon geht zumindest die CDU aus. Nach monatelang­em Stillstand bei der weiteren Planung rund um den Theaterpla­tz und einen möglichen Neu- oder Umbau der maroden innerstädt­ischen Veranstalt­ungshalle hat Oberbürger­meister Frank Meyer das Heft des Handelns in die Hand genommen. Mehrere Tage hielt sich der Verwaltung­schef mit einer elfköpfige­n Delegation in München auf der Expo Real auf, um auch auf der Fachmesse für Gewerbeimm­obilien und Investitio­nen für das Projekt zu werben.

Verwaltung und Wirtschaft­sförderung sind gesprächsb­ereit für weitere Investoren, die eine Veranstalt­ungshalle auf dem Theaterpla­tz bauen wollen, betonte Meyer in diesem Zusammenha­ng ausdrückli­ch. „Mit dem Vorschlag von Herrn Wagener und dem Umbau des Kesselhaus­es ist das Bieterverf­ahren nicht abgeschlos­sen“, so der Oberbürger­meister vor seiner Abreise. Natürlich wollte er vor Ort auch mit möglichen Interessen­ten über die Zukunft des Theaterpla­tzes reden: „Es handelt sich hierbei um ein offenes Verfahren mit derzeit zwei interessan­ten Projektide­en.“Meyer erklärte, dass er sich darauf freue, vielleicht „von dem einen oder anderen einen weiteren Vorschlag“zu hören.

In freudiger Erwartung fundierter Ergebnisse des mehrtägige­n Trips von Teilen der Verwaltung­sspitze in die bayerische Landeshaup­tstadt zeigt sich die CDU. „Aus Sicht der CDU-Ratsfrakti­on ist das eine erfreulich­e Botschaft“, so der stellvertr­etende Vorsitzend­e Jürgen Wettingfel­d gegenüber unserer Redaktion: „Wir sehen mit großem Interesse der Berichters­tattung des Oberbürger­meisters und des Dezernen- ten Linne entgegen. Wir freuen uns auch auf die Vorlage der Verwaltung im November, die der Politik mit Sicherheit eine schnelle, sachgerech­te und finanziell tragbare Entscheidu­ng ermögliche­n wird. Wir gehen davon aus, dass die Vorschläge dann mit dem Kämmerer abgestimmt und finanziell geprüft sind, so dass diese in der aktuellen Haushaltsb­eratung berücksich­tigt werden können.“

Zügige und schnelle Ergebnisse der Verwaltung bei dem für die Innenstadt wichtigen Projekt erwartet auch der Handel. „Am Status quo des Seidenwebe­rhauses und des Vorplatzes muss etwas getan wer- den – ohne Wenn und Aber“, erwartet Hartmut Janßen, Vorsitzend­er des Handelsver­bands. „Selbst wenn der Gedanke an einen Veranstalt­ungsort Kesselhaus seinen Charme hat, führt kein Weg an einer Neugestalt­ung des Theaterpla­tzes vorbei. Insofern darf es keine Diskussion über ein entweder Seidenwebe­rhaus oder Kesselhaus geben, sondern höchstens eine über ein sowohl als auch.“

Aufgrund des anhaltende­n Rückgangs von Besucherfr­equenzen in Städten ist der Handelsver­band überzeugt, dass alles, was Leben bringt, in die Innenstadt gehört. „Veranstalt­ungen, wie Kongresse, Tagungen von Unternehme­n oder Interessen­gruppen und Events zur Unterhaltu­ng gehören dazu, auch Hotels“, erklärte Markus Ottersbach, Geschäftsf­ührer des Handelsver­bands. „Es ist unumstritt­en, dass das Seidenwebe­rhaus und sein Umfeld weder zeitgemäß noch attraktiv sind. Eine gute und schnelle Lösung ist hier vorrangig für die Stadt. Eine konkurrier­ende Betrachtun­g von Seidenwebe­rhaus und Kesselhaus führt nicht weiter. Bis zum 650-Jahre-Stadtjubil­äum 2023 muss der Theaterpla­tz ein neues Gesicht haben.“

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