Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Rolling Stones sind in Düsseldorf
Sie sind zurück: Drei Jahre nach ihrem umjubelten Auftritt bei der letzten Tour spielen die Rolling Stones heute erneut in der Arena. Am frühen Samstagabend landete der markante Flieger der Band in Düsseldorf – das Stones-Logo mit der ausgestreckten Zunge ist gut sichtbar an der Seite der Boeing angebracht. Später checkte die Band im Hotel Breidenbacher Hof in Kö-Nähe ein, wo gestern Mittag zahlreiche Fans auf ihre Idole warteten. „Eben ist die Frau von Keith (Richards) reingegangen, sie war mit dem Hund spazieren“, heißt es in der Runde. Von den Superstars selbst ließ sich im Nieselwetter jedoch keiner blicken – nur einige ihrer Begleitmusiker wie Keyboarder Chuck Leavell, der einst bei den Allman Brothers war, oder Bassist Darryl Jones verließen zwischenzeitlich das Hotel. Das einzige Autogramm Leavells ergatterte Thomas Trost, der als hartnäckiger Fan kaum eine Gelegenheit auslässt, die Band zu sehen. Seit den 70er Jahren ist er Fan der Stones, sah sie 1976 in Dortmund erstmals live – und seither immer wieder. Stolz zeigt er sein Stones-Tattoo am Oberarm und erinnert sich an viele Momente seines Fan-Daseins. Etwa 1999, als er zum (vermeintlichen) Abschiedskonzert nach London fuhr. „Plötzlich wurde für den nächsten Tag noch ein Zusatzkonzert angekündigt, und ich musste länger bleiben und mir noch ein weiteres Ticket besorgen.“Auch vor drei Jahren in Düsseldorf war er natürlich dabei, und heute in der Arena wird Trost der Band wieder zuhören. Der Auftritt im Rahmen der „StonesNo-Filter“-Tour ist weitgehend ausverkauft; vereinzelt waren bei www.westticket.de gestern noch Tickets der teureren Preiskategorien (ab 295 Euro) zu haben. Auch Düsseldorfs Gastronomen und Hoteliers sind elektrisiert, denn wenn die Stones kommen, brennt die Luft. Hotel-Direktor Cyrus Heydarian vom Breidenbacher Hof ist bekannt dafür, ein Faible für große Musikkünstler zu haben. Andere Hotelchefs hätten ebenfalls nichts gegen einen Besuch der Band einzuwenden: Offen war im Vorfeld nämlich, ob und wo diese auswärts speisen werden. Die Combo war mal beim Italiener Michelangelo Saitta in Oberkassel und vor vielen Jahren im Benkay im Nikko-Hotel. Sandra Epper, General Manager des Nikko, ist gespannt: „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn die Rolling Stones wieder bei uns essen.” Ähnliches gilt für Intercontinental-Chefin Britta Kutz, die für die Rockstars einen Sonntagsbraten empfiehlt: „Keine Frage: Ich würde Mick Jagger und seinen Mitstreitern gerne diese Hausmannskost servieren lassen“, sagt sie amüsiert. Genächtigt haben sie jedenfalls schon mal in der Nobelherberge.
Nicole Lange/Brigitte Pavetic