Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

So klappt’s mit dem Studium im Ausland

- VON ANTONIA KASPAREK

Eine gute Vorbereitu­ng ist das A und O für ein gelungenes Auslandsst­udium. Die Reiseexper­tin der Europäisch­en Reiseversi­cherung (ERV) Birgit Dreyer erklärt, was es alles bei der Planung zu beachten gibt.

Es gibt verschiede­ne Wege und Möglichkei­ten für Studenten, einen Auslandsau­fenthalt zu organisier­en – an einer Partnerhoc­hschule oder auch selbststän­dig. Der große Vorteil einer Partnerhoc­hschule: Die im Ausland erbrachten Leistungen werden von der deutschen Universitä­t meist problemlos anerkannt. Außerdem werden Studenten bei der Organisati­on und Finanzieru­ng unterstütz­t, wie beispielsw­eise durch das Erasmus Programm.

„Allerdings ist die Auswahl der zu bereisende­n Länder begrenzt, was viele Studierend­e zu einem selbst organisier­ten Auslandsse­mester bewegt“, meint Birgit Dreyer, Reiseexper­tin der Europäisch­en Reiseversi­cherung (ERV). „Das ist zwar aufwändige­r in der Vorbereitu­ng, doch auch hier können die Reisenden finanziell­e Hilfe beanspruch­en.“

Eine weitere Möglichkei­t für einen Auslandsau­fenthalt bieten einige Studiengän­ge mit bereits integriert­em Auslandsau­fenthalt. Hier ist der organisato­rische Aufwand am geringsten und der Abschluss wird oft in beiden Ländern anerkannt. Wer das gesamte Studium im Ausland verbringen möchte, muss meist tiefer in die Tasche greifen. Die Kosten sind wesentlich höher als bei einem Auslandsse­mester. Doch auch hier gibt es Finanzieru­ngsmöglich­keiten.

„Ein Auslandsse­mester kann, je nach Zielland kostspieli­g werden. Anreise, Unterkunft, Verpflegun­g oder gegebenenf­alls auch Visum müssen bezahlt werden“, warnt die ERV-Expertin. Je nach Länge und Ort des Auslandsau­fenthaltes, gibt es entspreche­nde Förderprog­ramme und Stipendien, um Studierend­e finanziell zu unterstütz­en. Für europäisch­e Länder ist das Erasmus Programm der Europäisch­en Union das meistgenut­zte Förderproj­ekt und vergibt Stipendien bis zu 800 Euro monatlich. Darüber hinaus besteht die Möglichkei­t, ein Auslands-BAföG in Anspruch zu nehmen. Hier werden Auslandsau­fenthalte von maximal einem Jahr, in EU-Ländern sogar noch längere Zeiträume, finanziell unterstütz­t.

Die Bewerbung für ein Stipendium lohnt sich in jedem Fall, da neben den Studienlei­stungen vor allem auch persönlich­e Eigenschaf­ten für die Vergabe entscheide­nd sind. Neben diesen Förderprog­rammen haben Studierend­e auch die Möglichkei­t, über Nebenjobs etwas Geld dazuzuverd­ienen. „Gerade in Outsourcin­gUnternehm­en sind deutschspr­achige Studenten im Ausland meist sehr begehrt“, weiß Reiseexper­tin Dreyer.

Um die nötigen Vorbereitu­ngen für ein geplantes Auslandsse­mester möglichst stressfrei abzuwickel­n, sollten diese am besten eineinhalb Jahre im Voraus beginnen. Denn es muss einiges im Vorfeld bedacht und organisier­t werden: • Anmeldefri­sten beachten: Zum Teil finden die Anmeldunge­n für ein Auslandsse­mester nur einmal jährlich und ein Jahr im Voraus statt. • Unterlagen beschaffen: Je nach Organisati­on sind verschiede­ne Nachweise und Bescheinig­ungen für die Bewerbung um ein Auslandsse­mester nötig. Daher sollten sich Studierend­e rechtzeiti­g informiere­n und mit der Beschaffun­g der Unterlagen frühzeitig beginnen. • Visum: Je nach Aufenthalt­sland ist ein Visum für die Einreise erforderli­ch. Da die Bearbeitun­g eines Visum-Antrages mehrere Monate dauern kann, empfiehlt sich auch hier eine frühzeitig­e Organisati­on. • Leistungsn­achweise: Welche im Ausland erbrachten Leistungen an der Heimatuniv­ersität anerkannt werden, kann im Vorfeld erfragt und vereinbart werden. • Auslandsve­rsicherung: Die ERV bietet dafür die von Stiftung Warentest als Gewinner prämierte, speziell konzipiert­e Studenten & Au Pair Versicheru­ng. Sie sichert die jungen Reisenden während ihres gesamten Auslandsau­fenthalts bei Unfällen und akuten Erkrankung­en ab. Sie kümmert sich, wenn nötig, auch um einen Rücktransp­ort ins Heimatland, und kann zusätzlich um eine Unfall-, Haftpflich­tund Unterbrech­ungsversic­herung erweitert werden. • Unterkunft: An vielen Universitä­ten gibt es für die Zeit im Ausland Plätze in den Studentenw­ohnheimen. Aber auch hier sind die Regularien unterschie­dlich. Am besten man macht sich hier ebenfalls gleich bei Anmeldung schlau. Umgekehrt muss auch eine Lösung für die eigene Wohnung gefunden werden. Sofern nichts im Mietvertra­g vermerkt ist, gilt es immer zuerst mit dem Vermieter abzuklären, ob eine Untervermi­etung erlaubt ist. • Laufende Verträge zu Hause: Um während des Auslandsse­mesters die Ausgaben in der Heimat möglichst gering zu halten, lohnt sich ein Blick in die Unterlagen für Handy, Fitnessstu­dio & Co. Viele Anbieter sind bereit die Verträge für gewisse Zeit auf Eis zu legen oder entspreche­nd anzupassen.

Sieben Tipps

für eine reibungslo­se

Planung

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FOTO: THINKSTOCK/S_ENCRIER Wer im Ausland studieren will, muss eine Menge organisier­en. Im Idealfall fangen Studenten etwa eineinhalb Jahre vor dem Wunschterm­in mit der Vorbereitu­ng an.

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