Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kujovic trifft wieder zum 1:0-Erfolg

- VON THOMAS SCHULZE

Fortunas Torjäger erzielt wie schon gegen Regensburg den einzigen Treffer. Trainer Friedhelm Funkels Rotation ist so von Erfolg gekrönt und hat auch einen positiven Nebeneffek­t mit Blick auf das Pokalspiel gegen Mönchengla­dbach.

Friedhelm Funkel setzt auf Charaktere­igenschaft­en, die in den 80erJahren vielleicht nicht alle immer in die Tat umgesetzt werden konnten, aber zumindest als erstrebens­wert galten. Dazu zählten zum Beispiel Glaubwürdi­gkeit und Authentizi­tät. In diesen schnellleb­igen Zeiten, da das Wort von gestern schon oft heute nicht mehr gilt, da alles kurzfristi­gem Erfolgsstr­eben untergeord­net zu sein scheint, bleibt der TrainerDin­o sich treu.

So beruht seine Rotation eben nicht auf mangelnder Wertschätz­ung von Altbewährt­em und oberflächl­icher Innovation, sondern einer Zusage, die er den Spielern gegenüber vor der Saison gemacht hat. „Jeder Spieler gehört zum Kader und ist stark genug, jederzeit eingesetzt zu werden“, hat der 63Jährige gesagt. „Das heißt, dass jeder seine Spielantei­le bekommt, aber auch mal auf der Bank sitzen wird. Da wird der ein oder andere auch mal draußen bleiben, obwohl er fit ist und gut gespielt hat.“

Waren das zu Saisonbegi­nn wohlklinge­nde Worte, so überrascht Funkel mit einer Konsequenz, die ihresgleic­hen sucht. Im zwölften Pflichtspi­el brachte er zum elften Mal eine andere Formation als zuvor auf das Feld. Gegen Darmstadt mussten in Niko Gießelmann und Rouwen Hennigs zwei Spieler auf der Bank Platz nehmen, die nicht nur als Stammspiel­er, sondern auch als Leistungst­räger bezeichnet werden dürfen. Schließlic­h hat der im Sommer verpflicht­ete linke Verteidige­r Gießelmann in den elf Begegnunge­n nur fünf Minuten nicht auf dem Platz gestanden. Und Torjäger Hennings ist mit seinen sechs Saisontore­n Fortunas Top-Torjäger.

Aber was heißt das schon? Funkel ließ die beiden draußen und brachte für sie Takashi Usami und Emir Kujovic. Die Hereinnahm­e des 25jährigen Japaners, der Ende August vom Bundesligi­sten FC Augsburg ausgeliehe­n wurde, überrascht­e viele. Doch um ein Haar hätte Usami bei seinem sechsten Einsatz für die Fortuna nach einer Viertelstu­nde sein drittes Saisontor erzielt.

Dass Kujovic von Beginn an ran durfte, war nicht ganz so unerwartet, denn Funkel hatte ihn in den vergangene­n Tagen auffällig oft gelobt. Der 29 Jahre alte Stürmer wurde seinem Ruf als Torjäger gerecht. Exakt 85 Sekunden waren gespielt, als er mit dem Kopf zur Stelle war und die Gastgeber in Führung brachte. Es war nach dem Siegtor gegen Regensburg (1:0) sein zweiter ganz wichtiger Saisontref­fer. Ein Auftakt nach Maß – und es schien einmal mehr, als habe Funkel alles richtig gemacht. Eine Viertelstu­nde vor dem Ende durfte Kujovic dann vom Feld. Er wurde mit dem einem Torschütze­n gebührende­n Applaus verabschie­det: Auftrag erfüllt.

Funkel hat vor dem Spiel gegen Darmstadt gesagt, er konzentrie­re sich nur darauf, das Pokalspiel am Dienstag gegen Borussia Mönchengla­dbach interessie­re ihn überhaupt noch nicht. Wir nehmen ihm das natürlich ab, doch hatte seine Aufstellun­g auch einen positiven Nebeneffek­t: Linksverte­idiger Lukas Schmitz und Innenverte­idiger Kaan Ayhan sind im Pokal gesperrt. Für Schmitz wird dann sicherlich der frische Gießelmann spielen, und wahrschein­lich auch der ausgeruhte Hennings, der oft weite Wege geht anstatt des Strafraums­pielers Kujovic.

Siegtorsch­ütze Emir Kojovic

Rechtsvert­eidiger Jean Zimmer

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Emir Kujovic, der hier gegen den Darmstädte­r Yannick Stark zweiter Sieger ist, brachte Fortuna in Führung.

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