Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Schiffe für alle Altersklassen
Flusskreuzfahrten waren lange Zeit Reisen, die vor allem ältere Urlauber angezogen haben. Sie galten als altbacken. Mit neuen Konzepten wollen die Reedereien andere Gäste gewinnen.
Hubschrauber an Bord, fünf Restaurants, Butler für alle Passagiere, geräumige Suiten: So stellt sich Daniel Thiriet, Co-Geschäftsführer von Ama Waterways, die Zukunft der Flusskreuzfahrt vor. Auf der Kreuzfahrtmesse Seatrade Europe in Hamburg präsentierte er seine Visionen für eine fiktive Reederei mit dem Namen Future River Cruise. Einige der kühnen Pläne könnten schon bald Wirklichkeit werden.
Viele Flusskreuzfahrtschiffe unterscheiden sich heute im Aussehen und vom Konzept kaum. Das wird sich laut den Experten jedoch ändern. „Wir werden Schiffe sehen, die vor allem Senioren an Bord haben, wir werden Schiffe für Familien haben, wir werden Schiffe für jüngere Leute haben“, sagt Ben Wirz. Mit seinem Unternehmen Uniworld Boutique River Cruise Collection will er 2018 zwei Schiffe mit Millennials, also Passagieren zwischen 21 und 45 Jahren, füllen. Sie fahren unter anderem auf Rhein, Seine und Donau. An Bord gibt es Aktivitäten, die sich an diese Zielgruppe richten: zum Beispiel Kochkurse oder Yoga. Nicht fehlen darf kostenloses W-Lan. Bei den Landausflügen dominieren hingegen klassische Aktivitäten: Stadtführungen und Bustouren. Das spricht wenig junge Passagiere an. „Es gibt aber bereits besondere Angebote“, sagt Guido Laukamp, Chef von Nicko Cruises. Als Beispiele nennt er Ballonfahren, Canyoning und Fototouren.
1,3 Millionen Passagiere unternahmen im Jahr 2016 eine Flusskreuzfahrt in Europa. Fast 40 Prozent davon kamen aus den USA und Kanada. Das Durchschnittsalter ist hoch. In Deutschland lag 2016 der Anteil der Passagiere im Alter von mehr als 76 Jahren bei 14,8 Prozent. Einige Reedereien steuern aber gegen. So bietet Arosa auf einigen Reisen – vor