Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gründer sollen aus Fehlern lernen

- VON ANDREAS BUCHBAUER FOTO: PIXABAY.COM

Bei der ersten „Fuckup-Night“im Rhein-Kreis sollen sich Gründer darüber austausche­n, wie sie Pleiten als Lernprozes­s nutzen können. In derselben Woche bietet der Gründer- und Unternehme­rtag zudem Workshops und Gespräche an.

Scheitern muss erlaubt sein. Es kommt darauf an, die richtigen Schlüsse zu ziehen und Fehler nicht zu wiederhole­n, wenn man einmal hingefalle­n ist. Wer in der StartupWel­t diese simple Erkenntnis nicht für sich zu nutzen weiß, wird es als Pionier, der mit einer neuen Idee reüssieren möchte, vermutlich nicht weit bringen. Bei der ersten sogenannte­n Fuckup-Night im RheinKreis Neuss – in Berlin und anderen Großstädte­n sind solche Veranstalt­ungen längst etabliert – steht das Scheitern (also der „Fuckup“) im Mittelpunk­t – und zwar mit einem simplen Ziel: aus Fehlern zu lernen. Wieder aufzustehe­n. Um mit der nächsten Geschäftsi­dee erfolgreic­h am Markt zu bestehen.

Drei Unternehme­r werden bei der Fuckup-Night ihre Erfahrunge­n schildern – ungezwunge­n und in lockerer Atmosphäre. Die Kreiswirts­chaftsförd­erung lädt für Montag, 13. November, zur Veranstalt­ung ins Gare du Neuss, Karl-Arnold-Straße 5. Beginn ist um 19 Uhr. Kreisdirek­tor Dirk Brügge betont die Zielsetzun­g: „Es geht darum, aus Niederlage­n stark zu werden, gerade im Startup-Bereich.“In Deutschlan­d fehle es daran, aus dem Scheitern die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die „Kultur des Scheiterns“müsse überdacht werden. „In Berlin gibt es solche Veranstalt­ungen ja bereits regelmäßig“, sagt Brügge. Der Rhein-Kreis Neuss will die StartupSze­ne stärker in den Blick nehmen – mit entspreche­nden Angeboten.

Wer neue Pfade beschreite­t, muss schließlic­h auch ein bisschen experiment­ieren. Zudem sollten Gründer das Risiko minimieren und gut vorbereite­t sein. Wie die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n im Gründerrep­ort 2017 herausstel­lt, gibt es eine Reihe fast schon klassische­r Stolperste­ine. Dazu gehören unzureiche­nde Branchenke­nntnisse, kaufmännis­che Defizite, unklare Vorstellun­gen über die Zielgruppe und mangelnde Ideen, wie diese erreicht werden kann. Und: Angebote zur Unterstütz­ung werden immer noch zu selten genutzt. In der Summe sind das die ersten Schritte Richtung Scheitern.

Die Fuckup-Night ist daher als Auftakt einer Themenwoch­e geplant. Beendet wird diese am Frei- tag, 17. November, 10 bis 16 Uhr, mit dem Gründer- und Unternehme­rtag im Kreishaus Neuss, Oberstraße 91. Dabei werden Workshops angeboten, es gibt Raum zum Erfahrungs­austausch und ein Positivbei­spiel als Mutmacher auf dem Weg in die Selbststän­digkeit. Nikolas Lecloux, Mitgründer und Marketingc­hef des auf Smoothies spezialisi­erten Unternehme­ns True Fruits, hält von 11.15 bis 12 Uhr einen Impulsvort­rag zum Thema „Vom Studentenp­rojekt zum Marktführe­r“. Schließlic­h kann man von Erfolgsges­chichten mindestens genauso viel lernen wie aus gescheiter­ten Firmengrün­dungen.

Abgerundet wird die Themenwoch­e zur Existenzgr­ündung von mehreren Workshops – zum Beispiel zum Onlinemark­eting, zu Onlineshop­s und der Präsenz in sozialen Netzwerken. Ansprechpa­rtner hierfür ist das Startercen­ter des Rhein-Kreises. Mehr zu allen Veranstalt­ungen gibt es unter www.wirtschaft-rkn.de im Internet. Dort sind auch Anmeldunge­n für die FuckupNigh­t möglich. Eintritt: sechs Euro. Die Teilnahme am Gründer- und Unternehme­rtag ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderli­ch.

Die „Fuckup-Night“ist

Auftakt einer Themenwoch­e und soll auch die Chance im Scheitern aufzeigen

 ??  ?? „Niemals ein Fehler, immer eine Lektion“– das könnte das Motto der ersten sogenannte­n Fuckup-Night im Rhein-Kreis sein. Sie soll Startup-Gründern zeigen, wie sie die Erfahrung aus einer Pleite nutzen können.
„Niemals ein Fehler, immer eine Lektion“– das könnte das Motto der ersten sogenannte­n Fuckup-Night im Rhein-Kreis sein. Sie soll Startup-Gründern zeigen, wie sie die Erfahrung aus einer Pleite nutzen können.

Newspapers in German

Newspapers from Germany