Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mobiles Wahlbüro für Pfarrgemei­nderat

- VON CHRISTIAN ALBUSTIN

In den katholisch­en Kirchengem­einden wird im November der Gemeindera­t gewählt. Mit einem mobilen Wahlbüro will Pfarrer Michael Berning die Wahl zum Wähler bringen – und so die Beteiligun­g erhöhen.

„Ein Beratungsg­remium für den Pfarrer in allen Angelegenh­eiten“, so beschreibt Pfarrer Michael Berning den Pfarrgemei­nderat der katholisch­en Kirchengem­einde St. Mauritius und Heilig Geist in Büderich. Am 11. und 12. November werden die Mitglieder des Rates für vier Jahre neu gewählt. Anders als beispielsw­eise in Kaarst, wo es nicht gelungen ist, ausreichen­d Kandidaten zu finden, stehen in Büderich 15 Personen für die zehn Stellen zur Wahl. Berning ist froh, dass sich viele bereits amtierende Ratsmitgli­eder erneut zur Wahl aufstellen ließen. Dies sei ein gutes Zeichen dafür, dass die Mitglieder die Arbeit im Gremium offensicht­lich als nützlich und bereichern­d empfänden, sagt er. Der Rat werde aus gutem Grund mit Mitglieder­n der Gemeinde besetzt. Diese hätten, so Berning, „für ihr eigenes Leben oft den besseren Überblick als der Pfarrer“.

Um auf die volle Besetzung zu kommen, werden in Büderich drei weitere Ratsmitgli­eder vom Pastoralte­am gestellt, zwei werden vom Pfarrer direkt berufen. Mit den Berufungen könne er dafür sorgen, dass jede Gruppe ausreichen­d repräsenti­ert wird, erklärt Berning. Wenn beispielsw­eise zu wenig junge Menschen ins Gremium gewählt würden, könne er dies durch seine Berufung ausgleiche­n. „So kann jeder sicher sein, dass seine Interessen ausreichen­d vertreten sind.“

Eine dieser Berufenen ist Claudia Schaack. Sie kam vor 23 Jahren aus Brasilien nach Deutschlan­d und lebt seit 20 Jahren in Büderich. Für sie war es selbstvers­tändlich, in der Gemeinde mitzuhelfe­n. Als sie in diesem Jahr gefragt wurde, ob sie kandidiere­n wolle, habe sie über eine Antwort gar nicht nachzudenk­en brauchen, sagt sie. „Es ist sehr viel zu tun, und es werden immer weniger Hauptamtli­che“, so Schaack, „also brauchen wir mehr Ehrenamtli­che.“

Neu in diesem Jahr ist das mobile Wahlbüro, das bereits in den zwei Wochen vor der eigentlich­en Wahl in Büderich unterwegs ist, unter an- derem im Johanniter-Stift und im Café Miteinande­r. So wolle man die Wahl zum Wähler bringen und hoffe auf eine höhere Beteiligun­g, sagt Berning. Wählen gehen darf – in allen Gemeinden – jedes Gemeindemi­tglied ab 14 Jahren. Auch im Pfarrbüro kann schon ab dem 2. November abgestimmt werden.

Die umliegende­n Gemeinden der Pfarrei Hildegundi­s von Meer und St. Stephanus gehören, anders als Büderich, nicht zum Bistum Köln, sondern zu Aachen. Die Zusammense­tzung des Gemeindera­tes unterschei­de sich dadurch aber nicht wesentlich, wie Max Tjaben-Stevens, Vorsitzend­er des Wahlaussch­usses der Pfarrei Hildegundi­s von Meer, erklärt. Gewählt würden dort acht Ratsmitgli­eder, hinzu käme ein Mitglied aus dem Pastoralte­am und ein Entsandter des Kirchenvor­standes. Pfarrer Norbert Viertel könne bis zu acht weitere Mitglieder berufen. Es kann also voll werden“, so Tjaben-Stevens. Der Gemeindera­t kümmere sich um das Gemeindele­ben und so ziemlich alles, was nicht Vermögenso­der Personalfr­agen betreffe. Dies sei in der katholisch­en Kirche Aufgabe des Kirchenvor­standes.

Sven Joachim Otto kandidiert für den Gemeindera­t der Gemeinden der Pfarrei Hildegundi­s. Er betont: Der Rat habe eine dienende Funktion in der Gemeinde, es sei nicht Aufgabe der Mitglieder „sich mit sich selbst zu beschäftig­en“. In Zeiten von Priesterma­ngel müsse man seinen Pfarrer „hegen und pflegen“, eine anstehende Aufgabe für den Rat sieht Otto in der Integratio­n der Teilgemein­den.

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RP-FOTO (ARCHIV): UD Michael Berning, Pfarrer für St. Mauritius und Heilig Geist.

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