Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Prozess gegen Einbrecher­bande beginnt

- VON MARC PESCH

Eine osteuropäi­sche Einbrecher­bande muss sich ab dem 9. November vor dem Landgerich­t Mönchengla­dbach verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft legt den Angeklagte­n zur Last, alleine im Rhein-Kreis Neuss eine Vielzahl von Einbrüchen begangen zu haben. Die Männer und Frauen waren zu Beginn des Jahres in Mönchengla­dbach festgenomm­en worden. Insgesamt geht die Polizei davon aus, dass rund 70 Einbrüche auf das Konto der Bande gehen. „Ein Schwerpunk­t der Männer war Mönchengla­dbach“, so Gerichtssp­recher Jan-Philip Schreiber, „aber auch in der Umgebung sollen die Angeklagte­n in erhebliche­m Maße aktiv gewesen sein.“

So zum Beispiel in Korschenbr­oich: Mindestens dreimal sollen die Männer im Alter zwischen 21 und 25 Jahren dort zugeschlag­en haben. Anfang Dezember vergangene­n Jahres soll die Bande in einem Einfamilie­nhaus Geld und Schmuck im Wert von 14.000 Euro gestohlen haben. In einem anderen Haus fie- len der Bande Uhren, Halsketten, Ringe und Geld im Wert von gut 4000 Euro in die Hände. „Dort sollen sie ein Kellerfens­ter aufgebroch­en haben und so ins Haus gelangt sein“, sagt Schreiber. Der letzte Einbruch auf Korschenbr­oicher Gebiet ereignete sich laut Anklage Anfang Februar. Die Beute war kurios: Die Täter stahlen Bankunterl­agen und eine Flasche Tequila.

Ebenfalls aktiv waren die Einbrecher auch in Kaarst und Meerbusch. In Kaarst machte die Bande laut Ermittlung­en erhebliche Beute. „Ziel war ein Haus an der Straße ,Lange Hecke’“, so Schreiber, „erbeutet wurden Elektronik­geräte, Geld und Schmuck im Wert von 17.000 Euro.“Dort hatte sich die Tat Ende Januar 2017 ereignet. In Meerbusch wurde wiederum die Terrassent­ür eines Einfamilie­nhauses geknackt. Beute dort: Ebenfalls Wertgegens­tände für mehr als 4000 Euro. Weitere Taten sollen sich in Neuss ereignet haben.

Alles in allem geht die Sonderkomm­ission „Albatros“der Mönchengla­dbacher Polizei davon aus, dass die Bande mehr als 2000 Schmuckstü­cke geraubt hat. Alle Angeklagte­n stammen aus Albanien. Einige Bandenmitg­lieder waren laut Ermittlung­en „an der Front“tätig und sind in die Häuser und Wohnungen eingebroch­en, andere waren für die so genannte „Logistik“zuständig und sollen Wohnungen als Versteck sowie Fluchtauto­s besorgt haben, darunter auch eine Frau.

Jetzt im Prozess drohen den Tätern empfindlic­he Haftstrafe­n. Möglich sind bis zu zehn Jahre Gefängnis.

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ARCHIV-FOTO: Auch der Gemeindera­t von Sankt Mauritius und Heilig Geist wird demnächst neu besetzt.

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