Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
TSV Meerbusch wechselt in die Rolle des Gejagten
Die Meerbuscher Landesliga-Fußballer fahren als neuer Spitzenreiter zum Rather SV. Kevin Dauser fällt für mehrere Wochen mit einem Muskelfaserriss aus.
Das ist ein ganz neues Gefühl für die Kicker des TSV Meerbusch: Durch den jüngsten 3:2-Sieg über Union Nettetal kletterten sie an die Tabellenspitze und schlüpften damit von der Rolle der Jäger in die der Gejagten. „Wir müssen lernen damit umzugehen, dass gegen uns als Tabellenführer nun alle besonders motiviert sind“, sagt Horst Riege vor dem Duell beim Rather SV (Sonntag, 15 Uhr, Waldstadion). Der Teammanager ist voller Zuversicht, dass der Truppe um Spielführer Sammy Purisevic das gelingt. „Die Jungs haben richtig Bock auf den Erfolg, sie sind richtig heiß, den bislang so erfolgreichen Weg weiterzugehen.“
Diese Stimmung machte Riege auch am Dienstag aus, als die Meerbuscher geschlossen das Pokalspiel der Fortuna gegen Gladbach besuchten. „Es ist zu spüren, dass wir Selbstbewusstsein haben, uns Selbstüberschätzung aber völlig fernliegt.“Und so fahren die BlauGelben voller Demut zum Rather SV, der vor allem auf eigenem Platz jedes Team der Liga schlagen kann. „Der RSV ist eine Wundertüte, er kann an einem Tag bärenstark auftreten, an einem anderen Tag schwach“, sagt Riege.
Die Rather befinden sich nach einem guten Start mit nur einer Niederlage aus den ersten fünf Partien derzeit auf Talfahrt: Sie haben sechs der jüngsten sieben Partien verloren und sind auf Tabellenplatz 13 abgerutscht. Der neue Coach Andreas Kusel konnte den Trend nicht umdrehen und unterlag mit seiner neuen Mannschaft in der vergangenen Woche bei seinem ersten Spiel mit 2:5 gegen die SPvg Heiligenhaus.
Die Meerbuscher haben ihren Gegner beobachtet, allerdings treten die Schwarz-Weißen nach dem jüngsten Trainerwechsel derzeit wieder ganz anders auf. „Wir glauben aber zu wissen, wo wir ansetzen müssen“, sagt Riege. „Wir wollen unser Spiel durchsetzen und uns nicht nach dem Tabellen-13. richten.“
Bis auf Kevin Dauser sind beim TSV alle Mann wieder an Bord. Das Fehlen ihres erfolgreichsten Torjägers, der an einem Muskelfaserriss laboriert und mehrere Wochen ausfallen wird, schmerzt die Meerbuscher.
Auf der anderen Seite sind sie ohne den Torschützen vom Dienst, der bereits zehnmal traf, schwerer auszurechnen. So markierten beim 3:2-Erfolg im Spitzenspiel gegen Nettetal Mittelfeldspieler Stephan Wanneck sowie Takashi Kubo und Lennart Ingmann die Tore. Letzterer ist ein Phänomen: Nach der langen verletzungsbedingten Pause hat er lange noch nicht seine alte Bestform und seine Spritzigkeit erreicht, dennoch markierte er nach seiner Einwechslung einen Treffer und besaß weitere gute Einschussmöglichkeiten, hätte einen zweiten und dritten Treffer machen müssen, als er jeweils alleine auf den gegnerischen Kasten zulief. „Lennart hat viel spielerische Qualität. Er hilft uns auch, wenn er nur 60 Prozent seines Leistungsvermögens abrufen kann“, sagt Riege.