Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Auto gestohlen und angezündet – Besitzerin soll jetzt für Wrack zahlen
Ihr Opel Corsa hatte ein stolzes Alter von 22 Jahren und kleinere Beulen und Kratzer, die teilweise mit Blümchenaufklebern verdeckt wurden. Das Auto war Jessica Heinz trotz der Schäden ans Herz gewachsen. „Es war mein erstes eigenes Auto, für das ich gespart hatte und das genauso alt war wie ich. Von außen sah er zwar nicht mehr wie neu aus, aber im Innenbereich war er in einem Top-Zustand. Ich hatte sogar neue Boxen eingebaut“, sagt die Bilkerin. Sie fährt zwar jetzt immer noch einen Corsa, aber nicht mehr das Fahrzeug, welches sie sich vor zwei Jahren von ihrem Auszubildendengehalt für 300 Euro gekauft hatte.
Jessica Heinz’ erstes Auto wurde Anfang September von einem Unbekannten vor ihrem Zuhause gestohlen. Am 8. Oktober tauchte der Wagen an der Heidelberger Straße in Eller wieder auf – komplett ausgebrannt. „Ich habe über eine Facebook-Seite zufällig gesehen, dass ein Auto in der Nacht gebrannt hatte. Auf den Bildern habe ich meinen Corsa wiedererkannt“, sagt die 22Jährige. Was folgte, ließ den Schrecken der jungen Frau noch größer werden. Sie hatte nach dem Diebstahl im September das Auto zwar abgemeldet und sich einen neuen gebrauchten Corsa für 1400 Euro angeschafft. Sie blieb jedoch auch die Eigentümerin des alten und musste deshalb rund 350 Euro für den Abschleppdienst und die Verschrottung bezahlen. „Ich konnte weder für den Diebstahl etwas noch etwas dafür, dass das Auto brannte. Es war für mich die Härte, dass ich die Rechnung übernehmen sollte. 350 Euro sind für mich viel Geld“, sagt die Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Der 22-Jährigen blieb als Eigentümerin nichts anderes übrig, als die Rechnung zu begleichen. Um das Geld zurückzubekommen, hofft sie auf die Polizei. „Wenn der Täter ermittelt wird, muss er wohl für die Kosten aufkommen. Aber dafür muss er erst einmal geschnappt werden.“Obwohl sich der Mann im Corsa blitzen ließ und der Polizei ein Foto vorliegt, sind die Ermittlungen noch nicht erfolgreich abgeschlossen worden.
Verabschiedet von ihrem Auto hat sich Jessica Heinz nicht mehr. „Ich bin nicht mit zum Schrottplatz. Das wollte ich mir nicht antun.“
Düsselmöwe