Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Für Oleze ist das Handball-Jahr vorzeitig beendet

- VON THOMAS SCHULZE

Pankofer fällt vier Wochen aus. Die Rumpftrupp­e der Vikings erwartet heute den Traditions­verein aus Eisenach.

Vom Papier her steht der HC Rhein Vikings nicht nur vor einer lösbaren Aufgabe, sondern geradezu vor einem Pflichtsie­g. Denn mit dem ThSV Eisenach kommt heute um 18 Uhr das Schlusslic­ht der zweiten Handball-Bundesliga ins Castello. Und mit einem Heimsieg können sich die Wikinger ins vermeintli­ch sichere Mittelfeld vorschiebe­n. Doch gleich drei Gründe lassen die Warnlichte­r beim Aufsteiger blinken: dass er vom Verletzung­spech verfolgt ist, dass er schon einmal in dieser Saison gegen einen Tabellenle­tzten verloren hat und dass die Gäste vor der Saison einen Platz in der Spitzengru­ppe im Blick hatten.

Letzteres ist vielleicht die größte Überraschu­ng. „Das Saisonziel lautete Platz ein bis sechs“, berichtet Rene Witte, Geschäftsf­ührer der Vikings. Er muss es wissen, denn der ThSV Eisenach ist sein Heimatvere­in. „In der Stadt hat Handball eine große Tradition, wird Handball gelebt. Da geht jedes Kind in die Halle. Und Eisenach gehört von der Spiel- stärke her ins obere Drittel. Sie sind ins Straucheln gekommen, aber sie werden am Ende sicherlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“

All das ist in Düsseldorf nicht der Fall, zumindest noch nicht. Rund 800 Zuschauer kamen bislang zu den Heimspiele­n, doch unzufriede­n sind die Vikings damit nicht. „Wir haben keine Tradition, sondern sind ein neuer Verein, der sich im Aufbau befindet“, sagt Witte. „Unsere beiden Vereine verfügen nicht über große Fan-Lager. Wir können nur das Interesse von Woche zu Wo- che wecken und langsam steigern. Allerdings haben wir auch eine starke Konkurrenz in der Stadt. Aber wir sind mit den bisherigen Zahlen zufrieden. Unser Ziel war und ist es, dass wir am Saisonende 1000 Zuschauer im Schnitt haben. Das ist nicht unrealisti­sch. Und wenn wir weiterhin so begeistern­den Handball spielen wie gegen Hamm und in Hildesheim, werden die Zuschauer das auch honorieren.“

Zuvor hatten sich die Vikings aber einen Ausrutsche­r beim Schlusslic­ht in Hagen geleistet. Der dient nun als Warnung, zumal die personelle Situation weiterhin extrem angespannt ist. Die genaueren medizinisc­hen Untersuchu­ngen per MRT brachten eine niederschm­etternde Diagnose: Alexander Oelze hat einen Innenbandr­iss im Ellenbogen erlitten, so dass er in diesem Jahr nicht mehr spielen kann. Daniel Pankofer hat einen Sehnenanri­ss unter dem Fuß und muss drei bis vier Wochen pausieren. „Wir werden uns Mittel einfallen lassen und Wege finden, das zu kompensier­en“, sagt Trainer Ceven Klatt.

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