Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Region ringt um Auszubilde­nde

- VON ANDREAS BUCHBAUER

Unterm Strich gilt beim Blick auf den Ausbildung­smarkt 2017, dass es zwar mehr Stellen, dafür aber weniger Bewerber gibt. Das ist eine Herausford­erung für die Unternehme­n.

Mehr Ausbildung­splätze und weniger Bewerber – das ist die Bilanz auf dem Ausbildung­smarkt in diesem Jahr. Die Zahlen wurden jetzt von Agentur für Arbeit, Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n sowie Kreishandw­erkerschaf­t vorgestell­t. Im Rhein-Kreis Neuss warb der Arbeitgebe­r-Service der Agentur für Arbeit mit dem Jobcenter 2230 Ausbildung­sstellen im Berichtsja­hr 2016/17 ein – 112 mehr als im Vorjahresz­eitrum. Allerdings ging parallel dazu die Zahl der Bewerber um 360 auf 3303 zurück.

Die Agentur für Arbeit sieht Handlungsb­edarf, um in Zukunft wieder mehr Jugendlich­e für die duale Ausbildung zu begeistern. Leiterin Angela Schoofs kündigt an, nicht nur die Berufsbera­tungen in den Schulen auszubauen und zu verstärken. Man werde auch das Engagement außerhalb der Schulen fortsetzen und zum Beispiel „in Einkaufsze­ntren noch mehr Präsenz zeigen, um die jungen Menschen und auch ihre Eltern dort abzuholen, wo sie auch in der Freizeit sind“.

Bei der IHK Mittlerer Niederrhei­n blieb die Zahl der neu eingetrage­nen Ausbildung­sverträge im RheinKreis Neuss trotz leichten Rück- gangs zwar im Grunde stabil. Zum Stichtag 30. September waren es 1501 – fünf weniger als im Vorjahresz­eitraum. Im gesamten IHK-Bezirk waren es 4340 Verträge (Vorjahr: 4420).

Grundsätzl­ich bezeichnet IHKHauptge­schäftsfüh­rer Jürgen Steinmetz die Zahlen angesichts rückläufig­er Schulabgän­ger- und Bewerberso­wie steigender Studierend­enzahlen als zufriedens­tellend. Ein Zuwachs wurde bei den gewerblich­en Ausbildung­sverhältni­ssen verzeichne­t. Dort sind es 1339, im Jahr zuvor waren es 1238.

Das alles bedeutet jedoch eine Herausford­erung für die Unternehme­n in der Region. Schon jetzt ist der Fachkräfte­mangel deutlich spürbar. Laut des jüngsten IHKKonjunk­turbericht­s haben zwei Drittel der Befragten aktuell Personalbe­darf. Und: Jeder zweite Betrieb hat die Sorge, bei anhaltende­m Fachkräfte­mangel sein Wachstumsp­otenzial nicht ausschöpfe­n zu können.

Die Ausbildung ist ein wichtiger Baustein, um dem Fachkräfte­mangel zu begegnen. „Eine besondere Aufgabe bleibt es, Unternehme­n und mögliche Azubis zusammenzu­bringen und für die duale Ausbildung bei Jugendlich­en, Eltern und Lehrern zu werben“, betont Jürgen Steinmetz. Dass dies gelingen kann, zeigt das Handwerk. Im Bereich der Kreishandw­erkerschaf­t Niederrhei­n wurden 1504 Lehrverträ­ge abgeschlos­sen – 9,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ein Trend, der im Rhein-Kreis sogar deutlich stärker ausfällt. Dort wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 571 Lehrverträ­ge – 21,5 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. Besonders die Elektronik­er (plus 65,3 Prozent) und die Land- und Baumaschin­enmechatro­niker (plus 56,8 Prozent) melden deutliche Zuwächse. Metallbaue­r, Maler- und Lackierer, Kfz-Mechatroni­ker, Anlagenmec­haniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechn­ik, Tischler und Friseure melden Zuwächse über 20 Prozent.

Die Agentur für Arbeit will mehr Präsenz an Orten zeigen, an denen Jugendlich­eihreFreiz­eit

verbringen

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