Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DAS WOCHENENDE Die Natur zurück im Stahlwerk

- VON MONIKA GÖTZ

In der Reihe „Kunst in der Apsis“wird am Sonntag die Ausstellun­g „Transforma­tion“mit Arbeiten von Birgit Mölle-Weber eröffnet. Die Künstlerin setzt für ihre Werke auf unkonventi­onelle Verbindung­en.

Wandlung, Verschmelz­ung und die damit verbundene­n Prozesse nehmen in der künstleris­chen Arbeit von Birgit Mölle-Weber eine wichtige Position ein. Die Architekti­n, Fotografin und Malerin zeigt jetzt in der Evangelisc­hen Kirche Osterath, mit welcher Selbstvers­tändlichke­it sich einerseits Wandlungen in der Natur vollziehen und anderersei­ts experiment­elle Verschmelz­ungen Einfluss auf den künstleris­chen Ausdruck nehmen. „Transforma­tion“ist deshalb die Ausstellun­g betitelt, die die Reihe „Kunst in der Apsis“fortsetzt.

Projektlei­terin Marlies Blauth erklärt, warum die Fotografie­n und Fotomontag­en der Dortmunder Künstlerin gut in diese Kirchen-Jahreszeit passen: „Wir möchten in die beginnende Adventszei­t und den grauen November ein wenig Farbe bringen.“Das sofort ins Auge fallende satte Grün in den Werken, die in und um die Apsis hängen, ist Beweis dafür, dass dieses Ansinnen gelungen ist. PhotoPinge­re-Bilder nennt Birgit Mölle-Weber die Arbeiten, deren Basis ein verrottete­s, zum Denkmal ernanntes Stahlwerk bildet. Aus Farbfotos, in Schwarz-Weiß umgewandel­t, auf Leinwand gedruckt und dann coloriert sind Zeitzeugen geworden. Mit Spachtelma­sse, Ma- terialien aus der Natur wie Kies und Sand, auch mal Tusche und Eisenpulve­r plus Acrylfarbe und der Betonung des Bewuchses rostiger Stahlteile wurde den Fotografie­n die gewünschte künstleris­che Aussage gegeben.

Damit drücken die aus der Kombinatio­n von Fotografie und Malerei entstanden­en Arbeiten das aus, was die Künstlerin zeigen möchte: „Die Natur holt sich das Areal zurück und übernimmt im Laufe der Zeit wieder die Herrschaft.“Birgit Mölle-Weber, die Fotografie und Architektu­r studierte und sich mit der Erstellung von AudioVisio­n-Schauen beschäftig­t, zeigt im Gemeindera­um außerdem Schwarz-Weiß-Fotos, die von Symbolen und Strukturen bestimmt sind. Auch diese Detailauss­chnitte einer Skulptur des Bildhauers Ansgar Nierhoff dokumentie­ren die stetige Wandlung. Die einzelnen Strukturen erinnern an die Anatomie und damit den Menschen. Dazu sagt die Künstlerin: „Die Transforma­tion des Menschen wird für mich durch das Kreuz symbolisie­rt. Die horizontal­e Ausrichtun­g steht für das Leben, die vertikale für eine spirituell­e Entwicklun­g.“Zur Vernissage spricht Eva-Maria Töpfer. SONNTAG, 11.15 Uhr, Alte Poststraße 15, bis 3. Dezember, werktags 9-12 Uhr und nach Vereinbaru­ng unter Telefon 02159 50442.

Newspapers in German

Newspapers from Germany