Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Zwei Spiele in 23 Stunden für Rhein-Neckar Löwen
Die Handballer spielen an zwei Tagen in Folge in Liga und Champions League. Absurd wird es für ein isländisches Team.
DÜSSELDORF (RP). Die Fußballprofis des FC Bayern München spielen am Samstag ab 18.10 Uhr in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Tags drauf beginnt um 19 Uhr in der Champions League das Duell beim FC Barcelona. Kaum vorstellbar – im Handball aber Realität. Nach der Partie beim SC DHfK Leipzig, das der deutsche Meister RheinNeckar mit 29:23 (15:13) gewann, ging es per Bus ins Hotel in der Nähe von Berlin. Am Morgen startete der Flieger gen Spanien. Den Vorschlag von Geschäftsführerin Jennifer Kettemann, mit der zweiten Mannschaft anzutreten, hatten Trainer und Spieler abgelehnt. Gegen Mitfavorit FC Barcelona zeigten die seit 17 Soielen unbesiegten Gäste eine starke Leistung, verdauten den 1:5Rückstand, führten mit 19:15 und 26:24, kassierten das 26:26 (54.), das zugleich der Endstand war.
„Das war eine überragende Leistung von Torhüter Mikael Appelgren. Damit kannst du auch vorne befreiter aufspielen“, lobte Trainer Nicolaj Jacobsen den Schweden nach dem Leipzig-Spiel. Alexander Petersson (37/Island) war mit acht Toren bester Werfer der Gäste, die 27:13 führten, ehe Jacobsen mit einem siebten Feldspieler agierte und Leipzig einige Male den Ball im vom Appelgren verlassen Tor versenkte.
Ein Schwede im Tor, Mattias Abdersson (39), war auch Garant für den 30:28-Sieg der SG FlensburgHandewitt beim weißrussischen Champion Brest. Der THW Kiel enttäuschte in eigener Halle beim 26:29 gegen den slowenischen Meister RK Celje. „Wir haben ganz wichtige Punkte liegen gelassen“, klagte Trainer Alfred Gislason, das zuletzt mit 9:1 Zählern in der Liga einen Aufwärtstrend erkennen ließ.
Nur für ein Siebenmeterwerfen reiste der FH Hafnarfjördur ins rund 2700 Kilometer Luftlinie entfernte ins russische St. Petersburg. Immerhin siegte die Gäste mit 4:3 und zogen in die 3. Qualifikationsrunde des EHF-Cups ein. Gegner: der tschechische Meister Tatran Presov. Der Showdown wurde wegen eines Regelverstoßes im Rückspiel erforderlich. Nachdem St. Petersburg mit dem 32:27-Sieg das Hinspielergebnis exakt ausgeglichen hatte, ließen die Schiedsrichter eine Verlängerung spielen und nicht wie vorgeschrieben sofort ein Siebenmeterwerfen ausgetragen. Die in der Verlängerung unterlegenen Russen legten Protest bei der Europäischen Handball-Föderation (EHF) ein, die übrigens die Kosten in knapp fünfstelliger Höhe übernahm.