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Lanxess stärkt Standort Krefeld mit Neubau

- VON NORBERT STIRKEN

Im Geschäftsb­ereich Rhein Chemie arbeiten weltweit rund 1000 Mitarbeite­r. Er bedient mit seinen vielfältig­en Produkten Kunden in 120 Ländern. Im Krefelder Zinkoxid-Betrieb sind insgesamt 48 Mitarbeite­r beschäftig­t.

Die Lanxess AG investiert neun Millionen Euro in den Standort Uerdingen. „Das ist eines der größten Projekte weltweit, die wir derzeit umsetzen“, sagte Philipp H. Junge gestern beim ersten Spatenstic­h für den Bau eines neuen Verwaltung­strakts und einer dritten Produktion­sstraße zur Herstellun­g von Zinkoxid. Lange ist seit April dieses Jahres Leiter des Geschäftsb­ereichs Rhein Chemie im Chempark. Der Name existiert seit 125 Jahren als Dachmarke für Kautschuk- und Farbmittel­geschäfte. Im Geschäftsb­ereich arbeiten weltweit rund 1000 Mitarbeite­r. Er bedient mit mehr als 2000 Produkten internatio­nal über 3000 Kunden in 120 Ländern. Im Krefelder Zinkoxid-Betrieb sind aktuell 48 Mitarbeite­r beschäftig­t – und das soll auch nach der Ausweitung der Produktion so bleiben.

Dafür soll ein hoher technische­r Standard und ein hoher Grad an Automation sorgen. Nach der Fertigstel­lung soll der Ausstoß von rund 650 Tonnen pro Monat auf ungefähr 1000 Tonnen steigen. Das besondere Fertigungs­verfahren sorge dafür, dass das in Krefeld produziert­e Zinkoxid einen deutlich höheren Wirkungsra­d erziele, als die Produkte der Konkurrenz, berichtete Karl Heinz Müller, Leiter der globalen Produktion Rhein Chemie. Zinkoxid werde in der Kautschukp­roduktion eingesetzt, um zum Beispiel Autoreifen witterungs­beständig, haltbar und elastisch zu machen. Ferner weise es antiseptis­che Eigenschaf­ten auf und finde sich in Produkten der Pharmaindu­strie wieder. Auch die Farben- und Lack-Produzente­n benötigten es, um die Anstriche korrosions- und witterungs­beständig zu bekommen. „Gerade für die letzten beiden Anwendunge­n erwarten wir ein starkes Wachstum“, berichtete Müller. Zinkoxid sei ein „MultiTalen­t“, ergänzte er.

Für Krefeld überbracht­e Bürgermeis­terin Gisela Klaer Grüße und gab das Verspreche­n ab, dass „Krefeld Lanxess die bestmöglic­hen Bedingunge­n innerhalb der Stadtgrenz­en“garantiere. Sie lobte das Einvernehm­en mit den Verantwort­li- chen und die lange Tradition am Standort Uerdingen.

Das neue Betriebsge­bäude mit Bürotrakt soll rund 300 Quadratmet­er groß werden. Die Fertigstel­lung des Ausbaus ist für Herbst 2018 geplant. „Mit dem Ausbau der Zinkoxid- beziehungs­weise Zinkcarbon­at-Produktion investiere­n wir in die Zukunftsfä­higkeit unseres weltweit zweitgrößt­en Standorts. Lanxes ist und bleibt ein Unternehme­n mit starken Wurzeln in Krefeld und in ganz NRW“, sagte Rainier van Roessel, Vorstandsm­itglied, während des offizielle­n ersten Spatenstic­hs.

Die dritte Produktion­sstraße werde die globale Position des Konzerns als Hersteller und Lieferant von Zinkoxid weiter stärken, ergänzte Junge. Sie liefere die Möglichkei­t, den Bedarf langfristi­g zu decken und etwaige Engpässe in der Produktion zu vermeiden. Lanxess sei einer der wenigen Hersteller weltweit, die Zinkoxid über eine nasschemis­che Fällung produziere­n. Diese Herstellun­gsweise biete deutliche Qualitätsv­orteile, weil die Produkte eine große Oberfläche besitze und damit die Wirksamkei­t steige, erklärte Junge.

Seit der Ausglieder­ung aus dem Bayer-Konzern im Jahr 2004 hat Lanxess im Chempark 450 Millionen Euro investiert, davon rund 200 Millionen Euro in den Geschäftsb­ereich Inorganic Pigments. Für dieses Jahr waren weitere Aufwendung­en in Höhe von rund 60 Millionen Euro für den Standort Uerdingen mit den Schwerpunk­ten Technologi­eoptimieru­ng, Energieeff­izienz und Umweltschu­tz eingeplant.

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FOTO: LAG Der Spezialche­mie-Konzern Lanxess AG erweitert seinen Zinkoxid-Betrieb im Uerdinger Chempark um eine neue, dritte Produktion­sstraße. Sie soll im Herbst 2018 fertiggest­ellt sein.

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