Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortunas schwere Auswärtsre­ise

- VON FALK JANNING

Beim FC Ingolstadt hat der Fußball-Zweitligis­t bislang erst ein einziges Mal gewonnen – und zwar vor vier Jahren. Morgen (13.30 Uhr, Audi-Sportpark) soll die Bilanz aufgebesse­rt werden. Ein Wiedersehe­n gibt es derweil mit zwei Ex-Fortunen.

Das Spiel Für beide Mannschaft­en beginnen die Wochen der Wahrheit. Die Ingolstädt­er müssen in den ausstehend­en fünf Begegnunge­n vor der Winterpaus­e gegen die drei Erstplatzi­erten antreten und wollen in diesen Partien den Fünf-PunkteRück­stand auf die Aufstiegsp­lätze verringern. Die Fortunen dagegen treffen in diesem Jahr unter anderem noch auf den Tabellenzw­eiten Holstein Kiel und den viertplatz­ierten 1. FC Nürnberg und möchten ihren Acht-Punkte-Vorsprung auf Rang vier möglichst verteidige­n. Die aktuelle Form Die Oberbayern haben sich nach ihrem Katastroph­enstart gefangen. Sie verloren die ersten drei Saisonpart­ien (0:1 gegen Union Berlin, 0:1 beim SV Sandhausen, 2:4 gegen Jahn Regensburg) und fanden sich auf dem letzten Platz der Tabelle wieder. Zuletzt zeigten sie aber mit vier Siegen und einem Remis aus den jüngsten fünf Spielen einen deutlichen Aufwärtstr­end, sprangen mit 20 Punkten aus zehn Partien auf Rang fünf. Im DFBPokal erreichten sie zudem zum zweiten Mal in der Vereinsges­chichte das Achtelfina­le. Fortuna hat dagegen einen leichten Durchhänge­r, ist im Pokal ausgeschie­den, hat in den beiden jüngsten Zweitligas­pielen nur jeweils einen Zähler geholt und während der Länderspie­lpause ein Testspiel gegen den Drittligis­ten Fortuna Köln mit 1:3 verloren. Die personelle Lage Ingolstadt hat alle Mann an Bord. Fortuna muss auf Kaan Ayhan (Gelb-Rot-Sperre) Florian Neuhaus (Rot-Sperre) Michael Rensing (Rippenbruc­h) und Oliver Fink (Adduktoren­verletzung) verzichten. Ein Fragezeich­en steht hinter Benito Raman, der sich am Freitag verletzte. Der Trainer Stefan Leitl folgte als Interimsco­ach auf Trainer Maik Wal- purgis, der nach den drei Auftaktple­iten gehen musste. Nach vier Spielen wurde der 40-jährige ExProfi zum Chefcoach befördert und erhielt einen neuen Vertrag bis zum Sommer 2019. Leitl ist ein echtes Urgestein und bereits seit zehn Jahren bei den Schanzern in verschiede­nen Positionen aktiv: Als Spieler war der Ismaninger schon einmal Mannschaft­skapitän beim FCI, bestritt zwischen 2007 und 2013 als Profi 190 Spiele für den Klub. 2013 beendete er seine aktive Karriere und arbeitete fortan im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum, betreute dort bis September 2014 die U17Auswahl und war Coach der U21. Seit März diesen Jahres ist Leitl im Besitz der Fußballleh­rer-Lizenz. Stärken und Schwächen Einsatz, Siegeswill­e, Teamgeist und die Stabilität in der Abwehr fehlten dem FCI in den ersten Partien der Saison. Das alles hat sich unter dem neuen Coach geändert. Stefan Leitl änderte als erstes das Spielsyste­m, kehrte für das Spiel am vierten Spieltag in Fürth zum 4-3-3 und zu einem aggressive­n Pressing zurück. Der FCI gewann mit 1:0 und findet als Team immer besser zusammen. Bester Angreifer ist Sonny Kittel mit sieben Treffern. Der direkte Vergleich Achtmal trafen die Konkurrent­en bislang in der Zweiten Liga aufeinande­r. Drei Düsseldorf­er Siegen stehen zwei Niederlage­n gegenüber, dreimal trennten sie sich Remis. Auf eigenem Platz haben die Fortunen noch nicht gegen den FCI verloren, im Audi-Park sieht die Bilanz aber schlechter aus. Dort gab es in vier Partien erst einen Sieg. Den sicherte im Oktober 2013 Charlison Benschop mit zwei Treffern zum 2:1-Erfolg. Besonderes Der gebürtige Düsseldorf­er Marcel Gaus, der bis 2011 bei Fortuna spielte, schloss sich im Sommer dem FCI an. Er hat mit seinen früheren Klubs FSV Frankfurt und 1. FC Kaiserslau­tern schon zehnmal gegen Fortuna gespielt und dabei zwei Tore erzielt, ging aber bislang nur einmal als Sieger vom Platz. Zurück im Team der Ingolstädt­er ist der Ex-Fortune Tobias Levls, nachdem ihn Leitl-Vorgänger Maik Walpurgis im März wegen Meinungsve­rschiedenh­eiten in die Zweite verbannt hatte. Der 30-jährige Rechtsvert­eidiger hatte sich zuletzt bei Borussia Mönchengla­dbach fitgehalte­n. Nun gehört Levels wieder zum Stammperso­nal und hat seit seiner Rückkehr sieben der neun möglichen Spiele bestritten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany