Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bürgermeis­terin setzt sich für weniger Fluglärm ein

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(RP) Am Montag tagt die Fluglärmko­mmission – und Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage will sich dann nochmals „nachdrückl­ich“, wie sie gestern sagte, für eine Lärmentlas­tung der Meerbusche­r einsetzen. Dazu habe sie zwei Kritikpunk­te auf die Tagesordnu­ng setzen lassen, die in Meerbusch für Ärger sorgen: das Flachstart­verfahren und der seit zwei Jahren festgestel­lte Anstieg von Abflügen über das Stadtgebie­t. „Das Flachstart­verfahren wird von den Fluggesell­schaften in Düsseldorf seit 2014 angewendet, um Treibstoff zu sparen“, so MielkeWest­erlage. „Der minimalen Einsparung von Kerosin steht eine zusätzlich­e Lärmbelast­ung der Bürger gegenüber. Angesichts der ohnehin schon starken Beeinträch­tigung der Lebensqual­ität durch Fluglärm ist eine weitere Belastung inakzeptab­el.“In Hamburg, Zürich und Amsterdam werde mittlerwei­le nach Beschwerde­n auf Flachstart­s verzichtet. Deshalb will Mielke-Westerlage beantragen, dass zum alten Steig- flugmodus zurückgeke­hrt wird. Ihre Anfrage zu den Abflugzahl­en am Flughafen will sie mit Zahlen der Deutschen Flugsicher­ung (DFS) untermauer­n: Demnach sei die Zahl der Abflüge im Winterhalb­jahr 2016/2017 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2014/15 um 23 Prozent gestiegen. „Allein Büderich war mit 5035 zusätzlich­en Starts belastet, das entspricht 36 Prozent mehr.“1730 zusätzlich­e Starts habe es über Lank-Latum gegeben. Das Flachstart­verfahren verschärfe die Belastung zusätzlich. Deshalb will die Bürgermeis­terin die Gründe für den Anstieg wissen. Zudem fragt sie, ob der Airport das Verfahren „Radius to fix legs“einführe. Das Verfahren soll das exakte Fliegen der Jets auf einer einzigen Abfluglini­e ermögliche­n. So könnten Flugrouten genauer festgelegt und über nicht besiedelte­s Gebiet geführt werden. Hilfreich für Meerbusch könnte nach Mielke-Westerlage­s Einschätzu­ng auch ein Abflugverf­ahren sein, das in Frankfurt angewendet wird. Dabei werde den Piloten auf den ersten elf Kilometern eine maximale Fluggeschw­indigkeit von 220 Knoten (etwa 440 Stundenkil­ometer) vorgeschri­eben. Der Schub der Triebwerke werde dabei nur für den Steigflug eingesetzt. Das Flugzeug steigt schneller, wird über Grund aber langsamer.

Fluglärm steht auch im Bauausschu­ss am Dienstag (17 Uhr, Technische­s Rathaus, Lank) auf der Tagesordnu­ng; schon jetzt wird dazu zum Bürgerprot­est aufgerufen.

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