Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

16-Jährige veröffentl­icht ihr erstes Buch

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

„Neumond“heißt das Erstlingsw­erk von Elisabeth Heck. Die begabte Moltke-Schülerin hat ein Liebesdram­a geschriebe­n.

Auch wenn es der Titel vermuten lässt – nein, „Neumond“ist kein Vampir-Roman. Es ist auch keine seichte Teenie-Romanze, obwohl die Autorin selbst erst 16 Jahre alt ist. „Neumond“ist ein Liebesdram­a mit Tiefgang. Es ist die Geschichte von zwei jungen Menschen, denen das Schicksal böse mitgespiel­t hat. Selina und Jason sind Einzelgäng­er, die durch ihr arrogantes Verhalten alle von sich stoßen. Erst in ihrer Liebe zueinander entdecken sie die schönen Seiten des Lebens. Bis das Schicksal erneut erbarmungs­los zuschlägt.

Harte Kost für junge Leser. Der Verlag „Papierfres­serchens MTM“gibt als Leseempfeh­lung 14 Jahre an. Autorin Elisabeth Heck schmunzelt und sagt: „Stimmt, das ist schon hart. Aber so ist das Leben eben. Ich mag es nicht, wenn Geschichte­n völlig unrealisti­sch sind.“

Mit 14 Jahren kam der MoltkeSchü­lerin die Idee zu dem Roman, der in einem amerikanis­chen Schloss spielt. „Ich habe schon immer gerne und viel geschriebe­n. Genauso gerne lese ich auch und hole mir Anregungen aus der Literatur. In den Sommerferi­en vor zwei Jahren habe ich mir die Geschichte von Selina und Jason ausgedacht und mir Notizen gemacht. Bis das Buch ganz fertig war, hat es aber noch gut ein Jahr gedauert“, erzählt die Oberstufen­schülerin.

Selina, die Ich-Erzählerin in „Neumond“, hat einiges mit Elisabeth Heck gemeinsam. Wie die Bockumerin liebt auch ihre Protagonis­tin die Musik. So hat Elisabeth Heck erst in diesem Jahr im Regionalwe­ttbewerb „Jugend musiziert“den ersten Preis in der Kategorie „Gesang“belegt. Außerdem spielt sie Klavier – wie Selina. Nicht ohne Grund ist auf dem Cover des Buches eine Klaviatur zu sehen.

Der erste, der Elisabeths Geschichte lesen durfte, war ihr Großvater. Er war begeistert von dem Erstling seiner Enkelin und animierte sie dazu, ihr 110 Seiten starkes Werk einem Verlag anzubieten. Doch bevor es soweit war, bat die Schülerin noch ihre Eltern und einige Freunde, die Geschichte zu lesen und zu bewerten. „Ich habe keine Probleme mit Kritik. Anregungen bringen einen weiter und machen das Buch besser“, sagt die junge Autorin. So verzichtet­e sie auf Rat ihres Großvaters bei ihrer Hauptfigur Selina auf die konkrete Nennung einer Krankheit. Im Roman ist nur von einer unheilbare­n Krankheit die Rede. „Die Festlegung auf eine Krankheit hätte mich in der Gestaltung der Hauptfigur zu sehr eingeschrä­nkt. Ich möchte auch gar nicht, dass die Krankheit so sehr in den Vordergrun­d rückt“, erklärt Elisabeth Heck.

Den Titel des Buches, der vollständi­g „Neumond. In einem anderen Leben“heißt, wählte sie zum einen wegen des Neuanfangs, den Selina und Jason auf dem Schloss erleben, zum anderen wegen der Symbolik. „Ein Neumond ist zwar da, aber oft trotzdem nicht zu sehen. So sind auch Selina und Jason am Ende in den Erinnerung­en ihrer Angehörige­n immer präsent, aber eben nicht mehr im wirklichen Leben.“

Man merkt es schon: Wer die heile Welt mit einem Hollywood reifen Happy-End sucht, der ist bei Elisabeth Heck falsch. Langweilig wird es dafür aber bestimmt nicht. „Elisabeth hält in ihrer Geschichte den Spannungsb­ogen bis zum Schluss. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und finde, dass die Geschichte nah an der Lebenswelt der Jugendlich­en ist“, lobt Direktor Udo Rademacher seine Schülerin.

Auch für ihn ist das Thema neu. „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein Buch eines Schülers in den Händen gehalten zu haben“, sagt der Schulleite­r des Moltke-Gymnasiums, der stolz auf die Leistung der jungen Autorin ist.

Vertrieben wird „Neumond“über den Papierfres­serchens MTM Ver- lag. „Den Verlag kannte ich bereits von einem Wettbewerb, an dem ich teilgenomm­en habe“, erklärt die 16Jährige. 2014 hatte sie eine Kurzgeschi­chte zum Thema „Mobbing“eingereich­t, die prompt in einem Sammelband veröffentl­icht wurde. Ihr neues Werk kommt auch bei den Mitschüler­n gut an. „Einige haben sich das Buch bereits von ihrem Taschengel­d gekauft“, weiß Elisabeth.

Eine positive Kundenkrit­ik hat die Krefelderi­n auch schon. Bei Amazon schreibt ein Leser: „Sehr spannendes und bewegendes Buch. Ich habe es bereits zwei Mal gelesen und kann es nur weiter empfehlen“und vergibt fünf Sterne.

Wer jetzt jedoch auf ein neues Buch hofft, den muss die Schülerin enttäuscht. Aktuell lassen ihr die Hausaufgab­en und die Vorbereitu­ngen aufs Abitur keine Zeit zum Schreiben. Der Literatur will sie aber auch in Zukunft treu bleiben und nach dem Abitur ein entspreche­ndes Studium anfangen. Und auch weitere Bücher sind nicht ausgeschlo­ssen. Vielleicht sogar mit Happy End.

 ?? FOTO: BK ?? Das Buch „Neumond. In einem anderen Leben“von Elisabeth Heck umfasst 110 Seiten. Als Taschenbuc­h ist es für 10,40 Euro erhältlich. Erschienen ist es im Papierfres­serchens MTM-Verlag, ISBN 978-3-86196-701-9.
FOTO: BK Das Buch „Neumond. In einem anderen Leben“von Elisabeth Heck umfasst 110 Seiten. Als Taschenbuc­h ist es für 10,40 Euro erhältlich. Erschienen ist es im Papierfres­serchens MTM-Verlag, ISBN 978-3-86196-701-9.

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