Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Falsche Polizisten betrügen Senioren um 50.000 Euro

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(sg) Drei alte Damen sind vergangene­n Woche von Unbekannte­n telefonisc­h dazu überredet worden, ihr Geld von der Bank abzuholen und zusammen mit ihren Wertsachen in Verstecken außerhalb ihrer Wohnungen zu deponieren. Die Männer hatten sich den Seniorinne­n gegenüber als Polizeibea­mte und Staatsanwä­lte ausgegeben, sie mehrmals am Tag angerufen und extrem unter Druck gesetzt. Die Betrüger erbeuteten allein in diesen drei Fällen Geld und Wertsachen im Gesamtwert von mehr als 50.000 Euro.

Das Vorgehen der Betrüger ist perfide, aber hochprofes­sionell. Der Enkeltrick, fürchten Experten bei der Polizei, sei gegen die neue Masche noch harmlos. Denn die Betrüger nutzen eine Technik, mit der sie als Nummern der örtlichen Polizeiund Justizbehö­rden auf dem Display der Angerufene­n erscheinen lassen können. Nicht selten haben sie sogar Namen bekannter Polizisten, etwa der zuständige­n Einbruchsf­ahnder – parat, geben sich also glaubhafte Legenden. Und sie schüchtern ihre Opfer ein, indem sie sie mit Hinweis auf die angeblich in deren unmittelba­rem Umfeld laufenden Ermittlung­en zu absoluter Geheimhalt­ung verpflicht­en. Mal wird behauptet, man wisse von einem unmittelba­r bevorstehe­nden Einbruch bei den Angerufene­n, in anderen Fällen wird vor einer Verschwöru­ng im Geldinstit­ut gewarnt.

Die Polizei warnt vor allem Senioren vor dieser Masche und appelliert an die Angehörige­n älterer Menschen, diese für das Thema zu sensibilis­ieren. Ein eindeutige­s Zeichen für betrügeris­che Anrufe ist die 110 im Display. Das benutzen die Täter oft, die echte Polizei würde aber nie vom Notruf aus telefonier­en. Wer Anrufe von angebliche­n Polizisten erhält, sollte auflegen und sofort selbst die 110 wählen.

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