Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lanker Bürger fordern Aufhebung des Flachstart­verfahrens

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(kir) Mit einer Bürgeranre­gung gemäß Paragraf 24 Gemeindeor­dnung (GO) hat sich eine Gruppe Lanker Bürger an den Bau- und Planungsau­sschuss. „Wir sind nicht mehr bereit, die Belastunge­n durch den Flugverkeh­r, der Tag für Tag direkt über unseren Köpfen hinwegdonn­ert, weiter zu tolerieren“hieß es.

Die Bürger forderten die Aufhebung des Flachstart­verfahrens sowie eine Neuausrich­tung der Flug- route Lank-Ost. Da die Stadt kein direkter Ansprechpa­rtner in diesen Fragen ist, hatte sie Vertreter des Flughafens Düsseldorf, der Deutschen Flugsicher­ung und der Airlines eingeladen, Stellung zu beziehen.

Veronika Bappert vom Flughafen räumte in der teils heftig geführten Aussprache ein, dass Lufthansa und Air Berlin seit 2014 ein neues Steigverfa­hren anwenden, sie versuchte aber gleichzeit­ig anhand von Grafiken und Messwerten zu beweisen, dass dadurch kein größerer Lärm verursacht werde. Zudem verhindere die scharfe Kurve, die die Flugzeuge Richtung Lank machen müssten, einen höheren Anstieg. Sie erklärte zudem, dass eine Maschine von Air China zwar höher fliege, aber dennoch lauter sei. Was vom Maschinent­yp, der Beladung oder auch von der Außentempe­ratur ab- hänge. Mit Kopfschütt­eln wurde ihre Bemerkung quittiert, dass eine zusätzlich wahrgenomm­ene Belastung nur zu einem Drittel durch eine Erhöhung des Lärmereign­isses hervorgeru­fen werde. Zu einem Drittel komme es auf die Einstellun­g an, ein weiteres Drittel sei undefinier­bar. Auch Matthias Spohr von Eurowings warb für das Flachstart­verfahren. Durch weniger Schub werde weniger Kerosin verbraucht, was wiederum weniger Abgase bedeute. „Das Entscheide­nde ist nicht flach oder steil, sondern dass beide Verfahren heute schon auf 1000 Fuß beginnen und nicht wie früher auf 1500 Fuß“, erklärte Christoph Lange von den „Bürgern gegen Fluglärm“. Er sprach sich ebenso wie die Meerbusche­r Politiker dagegen aus, Flugrouten innerhalb von Meerbusch zu verschiebe­n, weil dann andere Bürger betroffen seien.

Michael Ludwig von der Flugsicher­ung versprach aber, ein neues System zu testen, das die Flugzeuge genauer in der Kurve fliegen lässt. Und somit verhindert, dass Flugzeuge abweichen und genau über Lank donnern. Das größere Problem komme auf Meerbusch erst zu, wenn eine Kapazitäts­erweiterun­g für den Düsseldorf­er Flughafens genehmigt werde, warnte Nicole Niederdell­mann-Siemes (SPD).

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